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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 15,1.1901-1902

DOI Heft:
Heft 8 (2. Januarheft 1902)
DOI Artikel:
Weber, Leopold: Sprechsaal: letzmals in Sachen d'Annunzios
DOI Artikel:
Lose Blätter
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7613#0418

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Schönheit büßen und sühncn wollc. Aber auch wenn rvir uns hicr seiner
Mcinung anschließcn könnten, so käme es sür uns nicht weitcr stark in Betracht.
Denn nicht die Absichten des Autors, so löblich sie an sich sein mögen, geben
den Ausschlag, nicht das Wollcn, sondcrn das Sein, der inncre Wcsensgchalt
des Dichters ist es, den er uns unbewußt am stärksten übermittelt. Der abcr
ist, wie gesagt, beim Dramatiker kcin andcrer, als beim Erzähler des „Feuers".

Lcopold webcr.

Lose Vläller.

Seäickte vori Milkelrn Meigariä.

Vorbemcrkung: Die folgenden Gedichte sollen unscre Leser auf ein
schönes Gedichtbuch aufmerksam machen. Sie sind den kürzlich bei Georg
Heinrich Mcyer in Berlin erschiencnen neuen Gedichten „Jn der Frühe" von
Wilhelm Weigand entnommen.

L i n k c h r.

Ruhelos iu reichsteu Iahrcn
Blieb mir Ringendcm der Siun.

Doch des Glücks, das ich crfahren,

Wardst du stille bsüterin.

Glut und Flut des lleberhebens
Dämxst cin schleichcndes Geschick.

Doch dic Fülle klarstcn Lcbens
Strahlt mir her aus deincm Blick.

lVas ich reisend dir gegcben,

Schenkst du rein und reiner mir,
llnd mein nnentwcihtes Lcben
Glänzt und schwcigt mir nnr in dir.

T r a u m l a n d.

V goldbcglänztc Bucht dcs Abendschwcigcns'
Lautloses Perlenspiel des blühcndcn Schaums
Lin Friede alle Tiescn rings
llnd alle lsöhn
Voll heiligen Lichtes,

Vas zögcrnd scheidet
Von stillsten llleeren.

llnnennbar tiefe Stundc!

Lin wundcrsames Thränenglück,

Das scinc Tiefcn sclbst nicht kcnnt
llnd nur mein Aug'
lllit Glanz crsüllt,

Schmerzseligcn Staunens übcrvoll,

Schweigt hell in mir

llnd lauscht-nnd lauscht . .

Kunstwart
 
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