kurite kükne.
fröklicke ^onkunst, kevausgegeben vorn Uunstwart.
Also ein Fastnachtsheft! Jst es dcnn Zufall, daß die Menschen schier
aller Ortcn nnd aller Zeitcn wcnigstens dann und wann einmal einen
Tag haben wollen, an dem sie iiber die Stränge springcn? Und wir
sollten saucrtüpfisch gcnug scin, nichl diescr Fidelitas einmal im Jahre
ein Hcft zu widmen!
Hcute aber habcn mir noch eincn besondern Grnnd zur Vergnügtheit.
Nach langcr Vorbcreitnng ist wicdcr ein .llunstwart-Unlernehmcn soweit
fcrtig geworden, daß es zu crscheincn bcginnen kann. Wie es heißt,
sagt die Uebcrschrift, was cs soll, sührr Batka im folgcnden aus.
Dic Lcscr wissen: unserer Mcinung nach ist das Thcoretisicren und
Kritisicren zivar auch eine notwcndige Arbcit, zur Besserung unsrer
Knnstpflege abcr nur cine Vorarbcit. Hier gilt cs vor allcm Uebung
im Kunstgennß sclbst zn beschaffen. Unsern Teil dabei zu thun,
haben wir mir dcn „Meistcrbildern" nnd .Vorzugsdrnckcn" bcgonnen. Jst
viel Altmeistcrliches darnnter, so hat das zwci Gründe. Erstens, aber
nicht wichtigstcns: ivir sind hier mcniger behindert, als bci den
Modcrncn, wo die urhcbcrrcchtliche Vcrwertung mcist rein kapitalistisch
betrieben wird, zweitcns: ivir brauchen das Beste, nnd vom Besten
gibt es uatürlich in so und so vicl Jahrhunderten mchr, als in cinem
Jahrzehnt. Das ist die Hauptsache: wir branchen das B este. Bringen
wir eincn dazu, dcn Kcrn zu finden, sclbst wo der in ungewohnter, zum
Bcispiel in altmodischer Schalc steckt, so hat er mit dem Kerne den
Samen der Knnst. Unbildlich gesprochen: so wird er dann auch beim
Neuen mehr nach dem Gchalte zu sragcn lerncn, als bisher. Es ist ja
cine schlimmc Nebcnwirknng im segcnsreichen „Zcitaltcr des Vcrkehrs",
daß übcrall anch das Schlcchtc schwemmt und schlämmt, dick genng,
wie scicht es sci, um junges zu ersticken, um altes zu versteckcn.
Schaufcln mir frei, was Gntcs wir habcn! Genießcn wir wiedcr das
Aunitwart I. zscbruarbeft 1902
fröklicke ^onkunst, kevausgegeben vorn Uunstwart.
Also ein Fastnachtsheft! Jst es dcnn Zufall, daß die Menschen schier
aller Ortcn nnd aller Zeitcn wcnigstens dann und wann einmal einen
Tag haben wollen, an dem sie iiber die Stränge springcn? Und wir
sollten saucrtüpfisch gcnug scin, nichl diescr Fidelitas einmal im Jahre
ein Hcft zu widmen!
Hcute aber habcn mir noch eincn besondern Grnnd zur Vergnügtheit.
Nach langcr Vorbcreitnng ist wicdcr ein .llunstwart-Unlernehmcn soweit
fcrtig geworden, daß es zu crscheincn bcginnen kann. Wie es heißt,
sagt die Uebcrschrift, was cs soll, sührr Batka im folgcnden aus.
Dic Lcscr wissen: unserer Mcinung nach ist das Thcoretisicren und
Kritisicren zivar auch eine notwcndige Arbcit, zur Besserung unsrer
Knnstpflege abcr nur cine Vorarbcit. Hier gilt cs vor allcm Uebung
im Kunstgennß sclbst zn beschaffen. Unsern Teil dabei zu thun,
haben wir mir dcn „Meistcrbildern" nnd .Vorzugsdrnckcn" bcgonnen. Jst
viel Altmeistcrliches darnnter, so hat das zwci Gründe. Erstens, aber
nicht wichtigstcns: ivir sind hier mcniger behindert, als bci den
Modcrncn, wo die urhcbcrrcchtliche Vcrwertung mcist rein kapitalistisch
betrieben wird, zweitcns: ivir brauchen das Beste, nnd vom Besten
gibt es uatürlich in so und so vicl Jahrhunderten mchr, als in cinem
Jahrzehnt. Das ist die Hauptsache: wir branchen das B este. Bringen
wir eincn dazu, dcn Kcrn zu finden, sclbst wo der in ungewohnter, zum
Bcispiel in altmodischer Schalc steckt, so hat er mit dem Kerne den
Samen der Knnst. Unbildlich gesprochen: so wird er dann auch beim
Neuen mehr nach dem Gchalte zu sragcn lerncn, als bisher. Es ist ja
cine schlimmc Nebcnwirknng im segcnsreichen „Zcitaltcr des Vcrkehrs",
daß übcrall anch das Schlcchtc schwemmt und schlämmt, dick genng,
wie scicht es sci, um junges zu ersticken, um altes zu versteckcn.
Schaufcln mir frei, was Gntcs wir habcn! Genießcn wir wiedcr das
Aunitwart I. zscbruarbeft 1902