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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 33.1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.19921#0499

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Konkurrenzneid.

„Haff du gelefen, die kleine Lulu vom Trikoffheafer haf fidi das Leben
genommen?" — „„Was die{e alberne Perfon für eine Reklame macht!""

&ufuriftett=&onserf.

?cidjrftnnig, wie junge SÄufiter nun
einmal p fein pflegen, war ber ^iauift
2öattcverid) ©tatpifi) bem Stlub ber gattu*
rillen beigetreten, trogbem er eigentlich fclbfi
nid)t reetjt wufjte, waS ein itlaincrfpielcv
unter ben guturifven 31t fudjett (jat. 3a,
er rjatte fogar »evfprod)cn, 31t bem nädjften
öffentlichen giituriften*3f6enb einen ^Beitrag
für grofieö Ördjefter 3U liefern.

DaS tonnte er gut tterfprechen. <$v fyatte
nämlich 31t J?aufe ein &'omponier4claöicr
flehen, baS il)m eine grofje jürabrif leihweife
unb gratis lungcücllt fyatte. ©old) ein
ÄomBonteivjttaöier-. ifl eine fofoffale ©ad)e;
man braucht blofj baS, waS einem einfällt,
hineinjufptelen, bann fc§t fid) in bem
Maine* eine 2(pparatur in Bewegung, bic
aUei auffd)reibt, wa& man luneingcfptctt
i)at. 3ßcnn man fertig ift, brüeft mau
eben auf einen Jpebet, bann fällt unten
eine Slnjahl fir, unb fertiger 9lotcnl)cftc aug
bem ji'Iaincv, nämlid) je ein J?eft für jebe

einjelne Drdjeflerfit'mme unb bie Partitur
für ben Dirigenten.

2(lfo fo eine großartige ©ad)c ift
t'ai neue ÄomponicivÄlaoier. 3(llc£ mad)t
ei. dlnt eine gan3 fleine SÖ?ütje überläßt
ei bem Äomponifien —: I)inetnfpielen;
baS mufj er.

Da bai nur fold) eine ganj Hein«
winsige SOcühe war, fd)ob SBalterertd)
©tarpSti; fie hinaus, fo lange er tonnte.
Söte rafd) »ergeben bie Sage! Jpcute abenb
füllte baS guturtften^ionjert fvattfinben unb
Sßaltcrerid) l)atte mit feiner Äompofition
nod) immer nicht begonnen . . .

3?ad)nüttagS mad)tc er eine weite ^)ro*
menäbe. (St hoffte, ba würbe tfjm was
einfallen. DaS tat ei aber nidjt. (St fab,
auf bic Uljr. 3(d)t. Scfct follte bat Sto\u
jert beginnen. 3u fpät! dt raftc nad)
Jjaufe, obwohl bicS eine swecflofe SKaferei
war. SOcit ©d)impf unb ©d)anbe würbe
mau if)n auSfiofjcu aitö bem guturifieu*
flub . . .

(St tarn in fein 3iminer. Dort »er«
' gnügten fid) bie 5tinber feiner 3Btrtin. SO? an
rjatte il)n-um biefe 3cit nid)t erwartet.

„IßaS treibt il)r ba, iljr fftangen?"
fjcrrfdjtc er fie an.

„5öir?" geftanb ber alltcflc, „wir tjaben
bloß bie jungen Äafce-n unter ben Älaoieiv
bccfcl gefperrt, ba quietfdjen |ic fo fdjön
unb machen fogar nod) S0?üfif baju . . .'

„Sßerbammte Söä —" (St (nett iuue.
3hm fiel — jtfct — etwas ein: il)m fiel
ein, auf ben Jpcbel 3U brücteu! (S
tat'S . . . unb, fdjrumm, fiel unten au
beut Älaoier bie -Partitur, bie — oon ben
jungen Äafcen fomponiert >oar. Unb fäint«
lidje Drd)cfkrftimmcn.

Automobil . . . Ätubtofat ... Äon«
sert . . . gabelhafter (ärfolg.

3(m näd)fien Sag: Ernennung 311m
lebenslänglichen (5l)renflubmitglteb.

Die Äat^en Ijabcu nie ctwaS baoon
.erfahren, trofjbcm fie ein <)ol)eö 3tlter er
reichten. g. h.

No. 32
 
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