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Das Färben der Metalle. — Tauschirarbeit. —
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Von besonderer Wichtigkeit für die Benutzung der verschie-
denen Materialien im Kunstgewerbe ist die Frage, wie weit die-
selben der Färbung zugänglich sind. Wir werden auf allen Ge-
bieten der Kunst und des Kunstgewerbes immer mehr, zur Be-
antwortung der Frage gedrängt, wie weit bei Werken plastischer
Gestaltung die Farbe ihre Berechtigung hat. Das Gewerbe in
seiner höchsten Ausbildung ist viel zu sehr von den Bewegungen
im Gebiete der Kunst abhängig, als daß nicht derartige Fragen,
welche gemeinsame technische Vorgänge berühren, auch gemein-
sam behandelt werden müßten.
Die ganze Kunstperiode, welche sich mit fester Anlehnung
an den antikisirenden Stil der französischen Revolution entwickelt
hatte, bewegte sich in einer vollständigen systematischen Farblosig-
keit aus der festen Ueberzeugung heraus, daß die griechische Kunst
rein durch die Plastisch gebildete Form und die Zeichnung gewirkt
habe. Der griechische Marmortempel von gleichmäßig leuchtendem
Weiß, die farblose antike Marmorstatue waren die Ideale, an
welchen die Kunst jener Zeit sich bildete. An Stelle der reich
geschmückten, in Gold und Malerei strahlenden Säle des Barock-
 
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