Leuchtkugeln: Randzeichnungen zur Geschichte der Gegenwart (7.1851)

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Politifche Evangelien für alle Sonn- und Fefttage des Jahres.

Am zweiten Sonntage des Advents.

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Da aber der deuksche Michel
im Bclagerungszustande die Werke
Michael's hörete, sandte er der
Demokraten zween,

U»d ließ ihm sagcn: Bist Du,
der da kommen soll, oder sollen
wir eines andern warten?

Michael antwoitete und sprack
zu ihnen: Gehct hin und saget Micheln wieder, was
ihr sehet und höret;

Die Blindcn sehen Neactiou, die lahmsten Conservati-
ven und Neactionäre bekommen lange Beinc und gehen da-
von, den niit dem Aussatze der Privilegien Behastctcn wird
der Pelz gewaschen, die tauben Diplomaten hören zu spät,
dic Grundrcchte und das Parlament stehe n von den Todten
auf und dem armen Volke wird die frohe Botschaft sein er
Befreiung verkündiget.

Ilnd glücklich ist, der sich nichr an mir ärgcrt.

Da dic hingingen, fiug M i-
chacl an zu reden zu dcm Bolk
von Johanne, dem Reichsvciweser:

Was seid ihr nacki Frank-
surt gegangen, in dic trostloseste
Wüste zu sehen? Wollter ihr ein
Nohr scheu, das der Wind der
Hosluft hin und her wehet?

Odcr was seid ihr nach Franksurt gegangen zu seben?
Wolliel ihr cinen Menschen in weichen Kleidcrn sehen? Siehc,
die da weiche Kleider tragcn, siud in der Könige Häusern.

Oder was seid ihr nach Frankfurt gegangen zu sehe»?
Wolltet ihr einen Bahnbrecher sehcn? Ja, ich sage euch,
der auch mehr ist, den» ein Bahnbrecher.

Denn dicser ist's, vo» dem in allen deutschen Her-
zen geschrieben stehet: Siche, Jch sendc den Geist der D e-
mokratic vor Dir her, der den Weg der Freiheit be-
rcitcn soll.

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