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IX

TRANSPORT-

UND INGENIEURWESEN. LANDWIRTSCHAFT UND
NAHRUNGSMITTELINDUSTRIE

EIT hinter den Erwar-
tungen zurückgeblie-
ben ist die Ausstellung
des Verkehrswesens;
sie steht unter einem
weniger günstigen
Stern wie alle übrigen
Gebiete der Technik.
Vieles was auf der Weltausstellung unter den Titel
„Transportwesen" fällt, lässt zu wünschen übrig, zu-
nächst die Verbindungen zwischen den einzelnen,
recht weit auseinanderliegenden Ausstellungsteilen,
in zweiter Linie die Plazierung der Verkehrsmittel-
Ausstellung — ein kleiner Teil fand in der all-
gemeinen Verlegenheitsecke auf dem Marsfelde, dem
rechtsseitigen Flügel der dortigen Paläste, die Haupt-
sache in Vincennes Unterkunft — und schliesslich
die Beschickung der wichtigsten Gruppe, der Eisen-
bahnabteilung. Wer die ausgedehnten Hallen in
Vincennes durchschreitet, der wird ob der grossen
Zahl der Eisenkolosse auf den Schienen staunen,
und gewiss ist da viel Erfreuliches zu sehen, aber
der Fachmann, der nach neuem sucht, wird sofort
erkennen, dass die Elektrizität eine ausserordentliche
Vernachlässigung erfahren hat; seine Erwartungen,
neuere leis-
tungs-
fähigere Ty-
pen elektri-
scher Loko-
motiven zu
finden, wer-
den stark ent-
täuscht, denn
zwei der
hauptsäch-
lichsten Ei-
senbahnstaa-
ten, die Ver-
einigten Staa-
ten und Eng-
land haben
nur sehr ge-
ringe An-
strengungen
für die Welt-
ausstellung
gemacht.

Wohl stehen zwei wichtigere elektrische Versuche
mit der Pariser Transportwesen-Ausstellung in Ver-
bindung, doch vermögen sie nicht den schlimmen
Eindruck zu verwischen, den das Fehlen interessanter
elektrischer Maschinen, auch auf dem Gebiete des
Kleinbahnwesens, auf den fachmännischen Besucher
der Hallen in Vincennes macht.

Um zunächst von den Verkehrsmitteln zu verkehrs-
reden, die den Gästen zu Fahrten nach und in.„Y?^^IiJj„

' NISSE IN DER

der Ausstellung zu Gebote stehen, müssen wir aus-
konstatieren, dass beide nicht den Anforderungen STELLUNG
entsprechen. Die Verbindungen von den einzelnen
Stadtteilen nach den Ausstellungsthoren, Droschken,
Omnibusse und Strassenbahnen, sowie die nach den
Bahnhöfen unter der Invaliden-Esplanade, dem Mars-
felde und dem Trocadero führenden Gürtelbahn-
züge sind quantitativ oder qualitativ gänzlich un-
genügend; die Ausstellungsleitung hat in dieser
Hinsicht für den grossen Fremdenverkehr wenig
Sorge getragen. Innerhalb der Ausstellung giebt
es von dem Hauptthore am Place de la Concorde
bis zum Trocadero, ■ also am ganzen rechtsseitigen
Seineufer keinerlei Verkehrsmittel, ausgenommen die
pousse-pousse, d. h. von Angestellten der Kompagnie
Allez freres geschobenen Fahrsessel . . Die Invaliden-
Esplanade
steht dage-
gen mit dem

Marsfelde

durch eine

elektrische

Bahn und ein

rollendes
Trottoir, wie
es auch in
Chicago und
auf der Ber-
liner Gewer-
be - Ausstel-
lung zu be-
wundern
war, in Ver-
bindung. Die
Bahn und
das Trottoir
nehmen auf

hölzernen
Trägern im

PALAIS DU GENIE CIVIL

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