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Michaelis, Adolf; Deutsches Archäologisches Institut <Berlin> [Hrsg.]
Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1829-1879 (Festschrift zum einundzwanzigsten April 1879) — Berlin, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.880#0030
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II

Am Geburtstage Winckelmanns, dem 9 December 1828 —
sechzig Jahre nach dem Tode des Begründers der Archäo-
logie — traten auf Bunsens Einladung im Palast Cafiarelli
fünf Männer zusammen um über die Organisation des
neuen Institutes zu berathen. Ausser Bunsen und den beiden
in Rom zurückgebliebenen Hyperboreern Gerhard und Kestner
waren es Fea und Thorvaldsen. Letzterer, einst Zoegas Freund,
musste als der Meister, welcher mehr als irgend ein anderer
die antike Plastik in modernem Sinne neu belebt hat, be-
sonders geeignet erscheinen an einer Anstalt mitzuwirken,
welche der Erforschung alter Kunst gewidmet sein sollte.
Ihm, wie einst Raphael Mengs, war trotz seiner nordischen
Herkunft die höchste Ehre in Roms Künstlerschaft zu Theil
geworden, der Vorsitz der Accademia di San Zum; gern
mochte man darin eine Gewähr finden dass dem neuen
Institute, wenn auch nicht gleicher Rang, so doch gleiche
unparteiliche Gastfreundschaft werde eingeräumt werden.
Fea endlich, bereits ein fünfundsiebzigjähriger Greis, von
Alter und Kränklichkeit gebeugt, aber voll jugendfrischen
Interesses, reichte gar noch bis nahe an die Zeiten Winckel-
manns hinan, dessen Hauptwerk er einst seinen Landsleuten
zugänglich gemacht hatte. Seit einem halben Jahrhundert
hatte niemand eifriger als er alles verfolgt was in Rom und
 
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