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IV

DIE GRABSTÄTTEN ETRURIENS UND
DIE ANTIKE MALEREI

n den vorigen beiden Kapiteln war fast ausschließlich von
Architektur und Skulptur die Rede; die Malerei war nur
in den Wandgemälden Herculaneums und Pompejis ge-
legentlich hervorgetreten (S. 8). In diesen erblickte man damals im
wesentlichen Belege der Kunst der römischen Kaiserzeit, der sie ja
in der Tat meistens ihre Entstehung verdanken. Drüber hinaus
zum Griechischen führte nur die Betrachtung des Inhaltes, be-
kanntlich zum größten Teil griechischer Mythen; nur in einzelnen
Fällen wurden die Gemälde an literarisch bekannte Werke der
griechischen Malerei angeknüpft, wie beispielsweise eine kleine
reliefartig komponierte Darstellung der Marsyasfabel an ein Ge-
mälde des Zeuxis. Was von den Malereien auf griechischen
Tongefäßen, meist unteritalischen Fundortes, in den ersten Jahr-
zehnten des Jahrhunderts veröffentlicht war, war nicht eben viel,
überdies stilistisch ungetreu abgebildet. Sir William Hamiltons
in Neapel erworbene, dann 1772 dem Britischen Museum ver-
kaufte Vasensammlung hatte wohl auf Wedgewoods Geschirr-
fabrikation Einfluß gewinnen können, so daß »griechische«,
»etruskische« oder gar »pompejanische« Vasen ein beliebter Mode-
artikel wurden, aber die wissenschaftliche Verwertung für die
griechische Malerei und ihre Entwickelungsgeschichte ward ver-
schüttet unter einem Wüste dilettantischer und phantastischer
Traumgebilde, die lediglich dem Inhalte der Darstellungen galten
und darin mystische Geheimnisse verborgen wähnten, wie sie der
 
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