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Miethke, Jürgen [Hrsg.]
Geschichte in Heidelberg: 100 Jahre Historisches Seminar, 50 Jahre Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde — Berlin, Heidelberg [u.a.], 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.2741#0229
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Die Alte Geschichte in Heidelberg

Geza Alföldy

Einfuhrung

Die Tatsache, daß in der Vortragsreihe „Geschichte in Heidelberg" auch die Althi-
storie zu Wort kommt, erscheint natürlich, ist jedoch im Rahmen einer Jubiläums-
Veranstaltung des Historischen Instituts nicht ganz selbstverständlich.1 Die Alte
Geschichte, die sich gerne als eine „historische Alterrumswissenschaft" bezeichnet,
entfaltete sich zwar nicht nur aus Wurzeln in der Klassischen Philologie und in der
Archäologie, sondern auch im Rahmen der Universalhistorie. Zumindest ein Teil
unserer Studien- und Prüfungsordnungen bringt zum Ausdruck, daß wir an dem
Prinzip der Einheit der Geschichtswissenschaft auch heute festhalten. Die Vor-
schriften für das Studium des Lenramtsfaches Geschichte sind jedoch die einzige
institutionelle Klammer, die das „Gesamtfach" in Heidelberg zusammenhält. Die
Alte Geschichte einerseits und die übrigen Disziplinen der Geschichte andererseits
werden in getrennten Instituten betrieben; sie gehören zu verschiedenen Fakultäten.
Daß die Lehrenden sich regelmäßig zu dem oft anregenden Historikerkolloquium
treffen und die Instituts- bzw. Fakultätsgrenzen auch durch vielfache persönliche
Kontakte zu überwinden wissen, ist gewiß erfreulich. Der heute beinahe als
„Normalsluden t" geltende „Magistrand" belegt jedoch nur noch in Ausnahmefällen
die beiden Fächer „Alte Geschichte" sowie .Mittlere und Neuere Geschichte".
Auch sonst steht es mit der vielbeschworenen Einheit der Geschichte nicht zum be-
sten. Die Zeiten sind jedenfalls vergangen, in denen ein Heidelberger Althistoriker
- Eugen Täubler - noch „Über historischen Materialismus und historische Ideen-
lehre", über „Gegenstand und innere Gliederung der Geschichte", über „Prinzipien
und Formen geschichtlicher Periodisierung" Lehrveranstaltungen hielt und sich an
den Versuch einer „Entwicklungsgeschichte der geschichtlichen Bewußtseinsfor-

Der Vortragscharakter der nachfolgenden Ausführungen wurde weitgehend bewahrt. Dank
gebührt Herrn Stud. phil. F. Mitthof, der eine Liste der in Heidelberg von 1801 bis 1961
gehaltenen althistorischen Lehrveranstaltungen zusammenstellte und auch verschiedenen
bibüograpischen Hinweisen nachging. Für kritische Ratschläge danke ich vor allem A.
Chaniotis, F. Gschnitzer, J.-U. Krause und A. Scheithauer. Selbstverständlich soll damit
nicht gesagt werden, daß sie die in diesem Beitrag vertretenen Ansichten immer teilen. -
Einen kurzen Überblick über die Vergangenheit des Heidelberger Seminars für Alte Ge-
schichte gab B. Holtheide, in: 600 Jahre Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg
(1386-1986). Geschichte, Forschung und Lehre, hg. vom Rektor der Universität Heidel-
berg (München 1986) 143 f.
 
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