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Die

Gemälde-^ammlung des Heidelberger ^chlosses.

Verzeichniß vom Iahre 1685.

kserausgegeben von

Narl Zangemeister nnd Henry Thode.

Nlit Aurfürst Aarl, der am 26. Mai s68Z kinderlos starb, war die
simmern'sche Linie erloschen. 2lls nächster Agnat setzte sich pfalzgraf Philipp
Wilhelm zu Neubnrg in den Besitz der pfälzischen Lande. Die politischc
Lrbfolge war leider, solange noch Zeit war, nicht geregelt worden, ein
Umstand, der zu den unseligen Verwicklungen und ^eiden für das Laud
führte, die bekannt genug sind. Auch über die Dertheilung der Allodial-
Derlassenschaft fauden langwierige Verhandluugen statt, die schließlich noch
dadurch eine weiterung erfuhren, daß die Mutter Rarl's, Lharlotte von
löessen, im März s686 verschied; sie gelangten aber bald daranf zum Ab-
schluß durch eine Vereinbarung, die nach Lsäusser (tFeschichte der Nhein.
pfalz 2, 770) Folgendes bestiminte: „Lin Theil fiel nach dem Testament
an Vessen-Aassel zurück, ein anderes hatte der Rurfürst von Brandenburg,
der Sohn einer Schwester Friedrichs V. ^), noch anzusprecheu, das Uebrigc
an Mobilien, pretiosen, Geniälden u. s. w. überließ j)hilipp LVilhelm dem
sranzösischen Bevollmächtigten, der eine öffentliche Auction dannt anstellte
und den Ertrag nach Frankreich schickte. Ts sollen aus diese Meise über
300000 Gulden gelöst worden sein; das Aebrige ward durch einen Ver-
trag vom s s. September s687 geordnet, wornach sür alle Ansprüche an
Geld, Voräthe, Früchte, Vieh u. s. w. der bserzogin noch 47 2H8 Gulden
und 34 Areuzer entrichtet werden sollten.'' — Zm Linzelnen ist bekannt, daß
die Schloßbibliothek gräßtentheils nach Aassel kani (gegen 4500 Bände)^),
daß Aur-Brandenburg die Münzsanimlung und die Mrleans die Gemnien-

1) Friedrich wilhelin, der Große Aurfürst, war der Sohn Georg lvilhelms oon
Brandcnburg und dcr Elisabeth Lharlotte, Tochter Friedrichs IV.

2) A. Duiicker im Lentralblatt für Bibliothekswesen I (s88-0 5. >4. — Dcn da-
inals von Lorenz Begcr hergestclltcn Aatolog der kseidelberger Schloßbibliothek besitzt
die kandesbibliothek in Aassel.
 
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