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Viil Widmung.

Sie sich versichern, dass ich Ihre freimütige Kritik meiner
Vorlesungen als den besten Beweis Ihrer treuen und ehr-
lichen Freundschaft betrachten werde. Mein Lebelang
habe ich es für die größte Ehre gehalten, wenn wirk-
liche Gelehrte, ich meine nicht nur Männer von Gelehr-
samkeit, sondern von Urteil und Charakter, meine Schriften
einer strengen und eindringlichen Kritik für würdig er-
achtet haben, und die Hervorbringung irgend einer neuen
Thatsache, mochte sie auch gegen mich sprechen, ist für
mich immer von höherem Werte gewesen, als ein noch so
großes Maß unbegründeten Lobes oder unbegründeten Ta-
dels. Die ehrliche Hingabe an seine Studien und eine nie
wankende Liebe zur Wahrheit sollte dem wahren Gelehrten
eine für Schmeichelei oder Tadel undurchdringliche Rü-
stung liefern, und ein Visier, welches keinen Strahl des
Lichtes ausschließt, er komme ans welcher Gegend er
wolle. Mehr Licht, mehr Wahrheit, mehr Thatsachen,
mehr Kombination von Thatsachen: diese Dinge sind das
Ziel seines Strebens. Und wenn er hierin fehl geht, wie
viele vor ihm fehlgegangen sind, so weiß er, dass in
dem Streben nach Wahrheit Fehltritte manchmal die Vor-
bedingungen des Sieges sind, und dass die wahren Sieger
oft gerade diejenigen waren, welche die Welt die Be-
siegten nannte.

Sie kennen besser als jeder andere den gegenwär-
tigen Stand der Sanskrit-Philologie. Sie wissen, dass
für die Gegenwart und für ein Stück Zukunft Sanskrit-
Philologie soviel wie Entdeckung und Eroberung bedeutet.
Jedes Ihrer eigenen Werke bezeichnet einen wirklichen
Fortschritt, und eine dauernde Besitznahme neuen Bodens.
Aber Sie wissen auch, wie klein der Streifen ist, den
 
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