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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0472

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SIEBENTES BUCH.
INHALT DER KATAKOMBENGRÄBER.

Erstes Kapitel.

Diverse Alterthümer aus den Katakomben^

Ausstat- Mit Recht erklärt Raoul-Rochette als einen der eigenthüm-
tung des |icllsteil un^ interessantesten Züge des Alterthums jene Sitte, das

Grabes mit , - ° J '

Gegenstän- Grab mit Allem auszustatten, was zur Erheiterung und Erhaltung
den des des Lebens diente. Schon in den ältesten Denkmälern westasia-
tagiichen Äscher Bildung, in Babylonien und Persien, lassen sich Spuren

Lebens. . 7 e

dieses Gebrauches wahrnehmen; häufiger sind sie in Aegypten, sie
fehlen sogar nicht bei den Juden; am reichsten und mannigfaltig-
sten, für die Geschichte des antiken Lebens wie der alten Kunst
am wichtigsten sind aber bekanntlich die Gräber der Griechen
und Etrusker. Waffen, Kleider, Möbel, Münzen, Kleino-
dien, Werkzeuge der verschiedensten Art, Gefässe von jeder
Form und aus jedem Stoffe, gottesdienstliche und häus-
liche Utensilien, selbst Esswaaren, kurz Alles, was sich
auf das häusliche und gesellschaftliche Leben bezieht, wurde in
den Gräbern niedergelegt. Die Absicht, welche die Alten hierbei
leitete, ist unzweifelhaft, so weit sie auch von modernen An-
schauungen abliegt. Das gesammte Alterthum, die Juden nicht
Das Grab ausgenommen, sah eben das Grab als eine Wohnung an 2, in
— einHaus'welche der Todte einzieht, um dort eine neue und bessere, wenn
auch der frühern entsprechende Existenz zu beginnen. So rich-
teten die Etrusker das Grab zu einer wohnlichen Kammer ein, in

1 Vgl. Raoul-Rochette Tableau des Cataeombes. Paris 1837, p. 241 f.
Memoires sur les Antiquites ehret. III. Bellermann die altchristl. Begräbniss-
stätten S. 49 ff.

2 Fetron. Sat. 71: ,valde enim falsum est, vivo quidem domos cultas esse,
non curari eas, ubi diutius nobis habitandum est.' Vgl. R.-Rochette Mem. III.
1__10. Stackelberg die Gräber der Griechen S. 22. Becker-Marquardt röm.
Alterthümer V. 1, S. 367 f. Im Sanskrit mulda r= Haus des Staubes.
 
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