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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0492
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Brtsbeschrkibnng.

in Erbpacht. Freiherr Christian Münch zu Augsburg, welcher das
ritterschaftliche Losungsrecht gegen die Stadt ausüben wollte, ließ
sich den 7. Aug. 1790 mit 3000 fl. abfinden.

Das Gut lag zwar, wie aus dem Bisherigen erhellt, in der
Rottweiler hohen Obrigkeit und freien Pürsch, war aber zuni Ritter-
kanton Neckar-Schwarzwald kollektabel.

Das von Joh. Jakob von Khuon in italienischem Geschmack
erbaute, mit Graben, Einlaß, Zugbrücke und artigen Zinnen ver-
sehene Schlößchen war nach dem Erwerb durch die Stadt ein Be-
lustigungsort der Rottweiler, brannte aber im I. 1809 ab, und auf
seinen Trümmern ließ die Gemeinde im I. 1818 eine Wohnung
für den WalLschützen bauen,

Eine dem hl. Antonius von Padua geweihte Kapelle erscheint
hier vom 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts.

Agöikttdorf,

mit M ü h l e,

Gemeinde III, Klasse mit 281 Einwohnern, worunter 16, Evaugelische.
Dorf, kath. Filial von Stelten; die Evangelischen sind nach Flötz-
lingen eingepfarrt. 2 Stunden nordwestlich von der Oberamts-
stadt gelegen.

Jn dem lieblich gewundcnm wiesenreichcn Eschach-Thale, gerade
an der Stelle, wo das schöne umbuschte Flüßchcn in einem an-
muthigen Bogen seinen östlichen Lauf in einm südlichm ändert, hat
der sehr weitläufig und unregelmäßig angelcgte Ort eine wirklich
malcrische und geschützte sommerliche Lage. Die Wohngcbäude mit
den angebauten Scheiinm sind zum größeren Theil stattlichc Bauern-
häuser, viele noch mit Stroh odcr Schindeln gedeckt; sie liegen
meist zwischen frischeu Wiesengründen, unter altehrwürdigcn Linden-
bäumen, was dem Ort cincn eigmthümlichm, jedoch sehr freundlichen
Charakter verleiht. Am Südendc dcs Dorfes steht die kleine, St.
Johannes d. T- geweihte Kirche, mit einem Dachreiter, der drei
kleine Glocken trägt, auf dcm First, Sie wurde im I. 1622 er-
baut und enthält außer einem schöncn großcn Krucifixus aus dem
Hochaltar und zwei spätgothischen, mit je drci Figürchen geschmücktm
hölzernen Laternmträgern nichts bemerkenswerthes; ihre Unterhaltung
ruht seit 1872 auf der Gemcinde. Ein Friedhof wurde im Jahrs
1866 südlich vom Ort angelegt.
 
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