Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von
Das Heidelberger Schloss: bau- und kunstgeschichtlicher Führer — Heidelberg, 1923

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18588#0034
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 26 —

die Kräfte der Untertanen im langen Kriege aufgesogen.
Zahlreiche Verpfändungen und Verkäufe von Städten und
Schlössern vermochten kaum das Notwendigste zur Bestrei-
tung des fürstlichen Hofhaltes herbeizuschaffen.

Unter diesen traurigen Verhältnissen kam jener Fürst auf
den Thron von Kurpfalz, der während seiner 37 jährigen Re-
gierung die Pfalz wieder zum alten Wohlstand und Ansehen
bringen und für die Baugeschichte unseres Schlosses von
ganz besonderer Bedeutung werden sollte.

II. Abschnitt.

Von Ludwig V bis zum dreißigjährigen Kriege

(1508-1622)

Werfen wir zunächst einen Blick auf den Zustand, in
welchem Ludwig V (1508—1544) die Residenz seines in
kaiserlichem Banne gestorbenen Vaters übernahm. Die Ent-
stehung jener oben geschilderten älteren Anlage haben wir
allgemein in die Mitte des XV Jahrhunderts gesetzt. An den
Mauern und Türmen des Herrensitzes werden Friedrich I
und Philipp kaum etwas verändert haben. Dagegen ist an-
zunehmen, daß der weitere Ausbau der Wohnbauten seit
Ruprechts Tagen keinen Stillstand erlitten hat, wenn wir
auch nicht in der Lage sind, anzugeben, welche von den
oben erwähnten Wohnbauresten auf die einzelnen Herrscher
zurückzuführen sind. Zwar erfahren wir mancherlei vom
Kunstsinne, besonders des Kurfürsten Philipp, der u. A. 1494
den berühmten Erzgießer Peter Vischer aus Nürnberg nach
Heidelberg beschied; wie, weit sich dieser Sinn aber auf die
Errichtung und Ausschmückung der Baulichkeiten erstreckt
hat, ist unbekannt.

Im Allgemeinen kann man sich das Aussehen der Wohn-
bauten des XV Jahrhunderts kaum einfach und schmucklos
 
Annotationen