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Passavant, Johann David
Die christliche Kunst in Spanien — Leipzig, 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.2157#0059
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Spaniens errichtet worden ist. Der ausgezeichnetste spanische
Bildhauer neuerer Zeit war der früh verstorbene Jose Al-
varez, der in Rom der Richtung eines Canova, doch mit
mehr Energie, gefolgt. Wie wenig man indessen jetzt in
Spanien das Bedürfniss hat, ausgezeichnete Bildhauer zu
beschäftigen, dürfte die Thatsache beweisen, dass gegenwär-
tig selbst in Madrid kein nennenswerther Bildhauer aufzufin-
den ist.

III. MALERKUNST.

tron den frühern grössern Werken der christlichen Ma-
lerei in Spanien scheint keines auf uns gekommen zu sein.
Wir können nur aus Miniaturen in Handschriften entnehmen,
dass auch im Mittelalter diese Kunst im engsten Zusammen-
hange mit der Entwicklung derjenigen der andern christkatho-
lischen Länder gestanden. Seit dem 13. Jahrh. sehen wir na-
mentlich , dass das germanische Element vorwiegend wird, und
nur in einzelnen Fällen mit dem italienischen abwechselt, im
15. Jahrundert selbst, wie im nördlichen Frankreich, durch den
Einfluss der Eycki'sehen Schule, die Oberhand gewinnt. Erst
in dem 16. Jahrhundert ward er durch den italienischen ganz
verdrängt, hiemit ging die Blüthe der Miniaturmalerei in Spa-
nien zu Ende, indem im 17. Jahrhundert, zur Zeit des höch-
sten Aufschwungs der spanischen Malerei, dieser Zweig fast
ohne Pflege geblieben und nachmals mit der spanischen Kunst
im Allgemeinen, in den tiefsten Verfall gesunken ist. Wir
lassen daher zur leichtern Uebersicht hier unsere Mittheilun-
gen über die Miniaturmalerei im Zusammenhang folgen, indem
wir streng nur Miniaturen solche berücksichtigen, welche
unbezweifelt spanischen Ursprungs, oder zum wenigsten in
Spanien entstanden sind.

MINIATURMALEREI.

Die Darstellungen in der Handschrift: El libro llamado
Comes" bezeichnet, welche der Abt von San Emiliano im
Jahre 744 abzulassen begonnen, jetzt in der Bibliothek der
 
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