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Passavant, Johann David
Die christliche Kunst in Spanien — Leipzig, 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.2157#0185
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Engel geleitet. Die Figuren sind zu drei der Bilder sehr
schön von Wilhelm Courtois gemalt, die zu der ersten) von
Filippe Lauri.

Von kleinerm Format sind zwei andere Landschaften
(Nr. 1082 und 1086) in Morgen- und Abendbeleuchtung,
welche mit mehr Sorgfalt behandelt sind, als die obigen.
Das eine derselben hat sehr nachgedunkelt, das andere, wo
ein Hirte einem Mädchen über einen Bach zu gehen hilft, ist
von reizender Wirkung. Die Figuren sind von Lauri gemalt.
— Zwei mehr in die Breite gehende Landschaften (Nr. 1033
und 1049), stellen einen Mondschein mit dem Einsiedler S.
Anton, und einen Morgen mit der büssenden Magdalena dar.
Die erste hängt zu hoch um darüber urtheilen zu können,
die andere, eine anmuthsvolle Gegend, scheint wie für den
Aufenthalt eines Weibes geschaffen und ist ein sehr anzie-
hendes Bild. — Die Landschaften (Nr. 975 und 1003) sind
hart und steif, jedenfalls des Meisters nicht würdig.

HAUS-ALTAR VON EMAILLE ■ BILDERN IN GRANADA.

Hier erwähne ich noch ein kostbares französisches Kunst-
werk in Spanien, nämlich einen kleinen Hausaltar mit Emaille-
bildern in dem Museum zu Granada. Er befand sich ehedem
in dem Kloster S. Geronimo jener Stadt, wohin ihn der grau
Capitan Gonsalvo de Cordoba (g"est. 1515) gestiftet hatte. Es
sind sechs Tafeln in Kupfer, von denen die drei obern bo-
genförmig über den drei untern stehen. Die ganze Höhe
misst 1 Fuss 9 Zoll. Das grössere, untere Miltelbild stellt
die Kreuzigung dar, wobei die Gruppe der in Ohnmacht ge-
sunkenen Maria, von Johannes und einer der Frauen unter-
stützt, einem Holzschnitt von Albrecht Dürer entnommen ist;
demselben Meister nachgebildet ist auch der rechts stehende
Soldat von besonderer Schönheit, indem er in der Stellung
ganz mit dem von Dürer in Kupfer gestochenen Fahnenträger
übereinstimmt. Das Bild links zeigt die Kreuztragung, das

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