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Bohn, Richard
Altertümer von Pergamon (Band II, Text): Das Heiligtum der Athena Polias Nikephoros — Berlin, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.913#0038
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Der Peribolos.

In der Schilderung der Tempelumgebung vermögen wir die chronologische Reihen-
folge nicht mehr festzuhalten. Denn die wenigen alteren Rede sind bei der, wie
wir sehen werden, in die Königszeit sallenden Neugestaltung des Platzes so voll-
ständig in ihr ausgegangen, dass sie nur im Anschluss an das Gesamtbild behandelt
werden können. Dasselbe zeigt uns einen geräumigen, vollllä'ndig ebenen Platz von
bedeutenden Abmcssungen und weniestens teilweise unregelmäßiger Begrenzung, wie
er auf der Situationsskizze (Tas. III) dargestellt ist. Nach der West- und Südseite1), wo
das Terrain stark sällt, gemattete derselbe einen freien Ausblick, während {ich an der
Nord- und Ostseite zwei doppelgeschoslige Hallen gegen das höher ansteigende Terrain
lehnten. Tas. XV giebt uns einen Blick aus diesen Platz nach seiner Ausdeckung von
einem oberhalb der Nordostecke gelegenen Punkt aus.
Soweit die Fläche nicht mit Baulichkeiten besetzt war, hatte sie ein durch-
gehendes Steinplattenpslaster. Ein kleiner Rest davon hat sich, wie bereits erwähnt,
südlich vom Athenatcmpel erhalten, andere Stücke namentlich in der Umgebung der
chrirtlichen Kirche und einige Plattenreihen südöstlich davon; in grösserem Zusammcn-
hang aber liegt die Pssasterurig noch längs der ganzen Nordseite, mit Ausnahme des
westlichen Endes, und längs der Ollseite. Sie bciteht aus einzelnen Platten von nahezu
gleicher (0,50) Breite, aber verschiedener Länge, die so verlegt sind, dass die durch-
gehenden Parallelfugen von West nach Ost lausen, wahrend die Quersugen zwar stets
rechtwinklig dazu gerichtet, aber unrcgelmässig verteilt sind. Die Unterlage bildet in
dem nordöstlichen Teil der zu diescm Zweck abgearbeitete Fels, im übrigen aber eine
mit altem Bauschutt durchsetzte Ansüllung. An den Stellen, welche dem gewöhnlichen
Verkehr entzogen waren, erkennt man aus der Oberssäche noch den Schlag des Spitz-

') Die Bezeichnungen West, Süd u. s. \v. entsprechen nicht jedesmal genau der aus der Tafel
durch die Nordlinie angegebenen Himmelsrichtung; doch möge es gestattet sein, dieselben /Air leichteren
Orientierung der Kürze halber auch serner beizubehalten.
 
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