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Fränkel, Max [Hrsg.]
Altertümer von Pergamon (Band VIII, Band 1): Die Inschriften von Pergamon — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.915#0019
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i. 2. Ssiulentrommeln vom Pronaos des AthenatempeLs aus graubraunem Trachyt Nr. i:
Höhe (,11, unterer Durchmesser 0,575, oberer 0,535; No. 2: Höhe 1,83, unterer Durchmesser 0,620, oberer
0,560. Buchltaben 0,030. Gefunden: Nr. 1 Okiober 18S3 am Abhang unterhalb der Westseite des Athens-
heiligtums, Nr. 2 September 1879 unterhalb der bvzaminilchen Mauer südöltlich von der Agora (Inv. HI
100. 1 5. Bericht 1 S. 75). Die [nschrist berindet Geh bei [ nahe dem unteren, bei a unmittelbar am
oberen Rande. Nach den Massen war Nr. i wahrscheinlich die viert-, Nr. 2 die drittunterste Trommel
zweier verschiedener Säulen, (o dass die [nschristen sich nahezu 4 Meter über dem Fussboden befanden.
Herausgegeben Band 11 S. 15t". Abbildungen 1:6.

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ipctc.

Der griechischen Weihinschrist gehen zwei
/eilen voran, deren Schrist ich nicht zu bestim-
men vermag; doch kann kein Zweisel sein, dass
lie die Weihung in der Sprache des Dedikanten
enthalten, der durch seinen Namen als Barbar
gekennzeichnet iil. Die sremde Schrist laust von
rechts nach links, da in dieser Richtung lieh
als der Ansang der zweiten Zeile unichwer der
Name des Weihenden mit B geschriebenem An-
laut erkennen lalst. Nach dem Schristcharakter
werden wir mit Ulrich Köhler bei Botin, Alter-
tümer von Pergamon II S. 24 diele und die sol-
gende Weihung in das 4. Jahrhundert vor Chr.
setzen dürsen.
D*iss dem Steinmetzen die griechischeSchrist
nicht geläufig war, zeigt die Geltalt seiner beiden
Rho; auch das Sigma ill ihm nicht wohl ge-
Pergamon vm, i.

lungen. Das Material dieser Säule Ül von dem
der übrigen nicht verschieden; der sremde Stein-
metz war ailb in Pergamon anwesend, vielleicht
mit dem Weihenden identilch. Der Name der
Göttin war diesem nicht in der in Pergamon
üblichen, sei es a'olischen oder schon gemein-
griechischen, sondern in ionilchcr Lautsorm
bekannt.
Dass, wie Band II S. 25 als möglich hinge-
llcllt wird, in Co monumentaler Weise aus der
Säule selbfl die Weihung eines an ihr beteiligten
Gegenstandes bezeichnet war, icheint mir nicht
glaublich; vielmehr wird nach Ausweis dieser
und der solgenden [nschrist die andere daselbst
erwähnte Möglichkeit angenommen werden
mussen, dass die Säulen des Pronaos von ver-
schiedenen Perionen geweiht waren. Dies bietet
eine bescheidene Analogie zu der Nachricht des
Plinius 36,95, dass in das Artemilion von Ephe-
sos die einzelnen Säulen von Königen gelüstet
waren; in das alte Artemision hatte nach dem
Zeugniss des Herodot (1,02) Kroisos viele Säulen
geweiht, von deren Aulschristen Hicks (Historical
inscriptions p.5) l'chars sinnig Überrcsle im British
Museum nachgewiesen hat (Inscr. Gr. antiq. 493).
 
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