Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 9.1887

DOI Heft:
Nr. 1-2
DOI Artikel:
Müller, Max Wilhelm: Die demotische Präformativpartikel met
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12256#0027
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die demotische Pkâfokmativpartikel mct.

21

DIE DEMOTISCHE PRÀFORMATIVPARTIKEL

von

Max Mùllee.

Ueber das demotische Prâformativ u J/6 etc. sind bisher sehr viele ziemlicb
widersprechende Ansichten geâussert worden.

Am leichtesten ist die alte Lèsung 2£_m zn erledigen, da 2î.iu nur die Boheir. Form fur

Sahid. Sïn ist, das Brugsch un Worterb. 1437 als aus demotiscliem _-fj^v_d. h. ^"^Jjf

«die Gestalt, die Art von —» entstanden nachwies.

Nachdem Brugsch (Rhind gloss. 360J das hieratische Zeichen | irrtumlich | gelesen
und demgemâss auch das demotische Wort mit yer umschrieben hatte, nahm er (Aegypt.
Zeitschr. 1884, S. 27) die alte Lesung tant, taue wieder auf und las, indem er das Prâfor-
mativ mit J|fj)Q umschrieb, z. B. ^H-f-^-.^^ Tis.cnrend.sî.e und ^?3<16 totghmh.

Allein, wenn wir die Gleiehstellung mit QA^ aufrecht halten wollen, miissen wir in < 1j>

unbedingt eine einfache Verbalwurzel selien, t^otto, Tes.iro ist aber eine Kausativbildung
von ottcù (Stben, Gr. §. 1925"), und ist nur als einfacher Verbalstamm nachweisbar.
Weiterhin ist 1f) keineswegs |(| ^ tù, te zu lesen, wie man Bfter vorschlug (Brugsch,
Worterb. 1578) s. u.

Das Richtige traf Brugsch vollkommen in De nat. et indol. ling. pop. Aegypt. S. 4 ft'.,
wo es dem koptischen mct, mxvt gleichgésetzt wird. Dies ist wiederholt in Stern's Notiz,

A f\ AAA/vAA

Aegypt. Zeitschr. 1884, S. 73. Ebendort wird die Ableitung aus y [\ (Kopt. Gr. §. 179)

in die aus y ; «das Wie» geândert. Ob dièses Wort tonlos a\.€T lautete, ist noch unbekannt,

^ n q n

aber es fehlen die Beispiele, dass y ; jcmals so gebraucht worden sei, und vor allem liisst

sich der verbale Gebrauch der demotiseben Grappe damit nicht vereinigen. Ueberdies wttrde

die Grappe kaum dièse Gestalt haben, vgl. die demotische Nachfolge fllr 0 Brugsch,

Worterb. 569.

Zur Sicherung jeder weiteren Untersuchung folgt hier eine Zusammenstellung der mit
diesem Prâformativ verbnndenen Gruppen.

1. <YL.%$ Canop. 21, <c,JLoi» Ros. 5, 18 etc. <rX-ïj!> Pamont 2, 20, ^jL«Y«b

Lp. 18, 30(Fabel), plur. ïqyL-1j0 Can. 20 lyl~uh Ros. 21,28, é^yJL.J'W

Rhind 23, 11 «Giite, Wohlthat».

2- l£-V> Can. 20, \<^~1^\ ibid.M, Ros. 20, éj*--|o2) R°S- 21 «Z*

kommendes, Geholiges» stets im Plural.

3. Pamont 1, 28, 29, ^,^4-^<v> gn. 11, 21 etc.; Rhind gloss. 361,

S; S^ctS Londoner Ostraka (Revillout, Proceed, S.B.A. 1885), «Unrecht, Trng».

4- <l3«ï£ gn. 11,21; fa<1l> gn. Par. 6,11, <7$<1^ Lp. 14, 11, f,/)3^ Pamont
passim «Wahrheit, Gerechtigkeit».

5. < &,uJ\ï> Pamont 1, 30; 2, 20, 21, 22; 3, 22; tffifc^^ ,'f^ Lp. 15, 31 ;

plur. <^/£l£W> Setna S. 95; abgekllrztyAlù gn. 3, 10 «Schlechtigkeit».
 
Annotationen