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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 19.1910

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Heft 4
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Schäfer, Wilhelm: Ernst te Peerdt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26462#0127
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Cmst te Peerdt: Sommerlandschaft.

Ernst te Peerdt.

Maler, desien Bildern diese Zeilen gewidmet sind, hat das typische Malcrschicksal in Deutsch-
land erlebt, nach langen Iahrcn gänzlichcr Vcrgcsicnheit wicder entdeckt und von den Iungen
sreudig als einer der ihrigen begrüßt zu werden. Geboren zu Tecklenburg iu Westsalen (im No-
vember 1852) und in der niederrheinischen Feftung Wesel aufgewachsen, hat er als Schüler der
Düsseldorfer und Münchencr Akademie schon früh durch cinige Sensationsbilder im Stil der Zeit
Aufsehen gemacht. Scine Duellszene dürfte aufmcrksamen Lesern älterer Zeitschriften noch in
Erinnerung sei» durch mannigfache Publikationcn. Spätcr hat er den Geschmack an solchen Dingen
verloren und versucht, sich ohne Sensation als Maler durchzusetzen, ift abcr bald am UnverftändniS
seiner Zeitgenossen gescheitert und hat viele Iahre lang in Düffeldorf als einer der vielen Maler
gelebt, die keiner beachtet.

Durch Zusall zwar nicht vermögend, aber doch imftande ein gutbürgerliches Dasein mit sciner
Familie zu führen, hat er den Pinsel weggelegt und seinen Neigungen gelebt, deren Wege sonder-
bar genug gingen. Er hat geschriftstellert und ift schließlich — gleich Trübner in scinen verlorenen
Iahren — auf die Dcnkmalbauerei verfallen. Und zwar wollte er auS der typischen Begeifterung
der damaligen Zeit Darwin ein Denkmal errichten, das zugleich ein Dcnkmal der Menschheit
sein sollte. Viele Iahre einsamer Grübelei hat er darangesetzt, und als ich zuerst in sein Atelier

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