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Rodenberg, Julius
Paris bei Sonnenschein und Lampenlicht: ein Skizzenbuch zur Weltausstellung — Leipzig, 1867 (2. Aufl.)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1385#0006
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Aus Lrm Vorlvori ^ur trstrn AullnAt.

Es ist auf den nachfolgenden Blättern der Versuch
gemacht worden, ein möglichst vollständiges Bild der fran-
zösischen Metropole zu geben, wie sie sich unter dcm zweiten
Kaiserreich gestaltet, eine Schilderung des Lebens, eine Cha-
rakteristit der Zustände. Niemand tvird die Schwierigkeit
einer solchen Aufgabe verkennen. Weniger ist hier als
irgendwo damit geschehen, die glänzende Außenseite glän-
zend zu malen. . . . Vielmehr fesseln uns die still und
bedeutsam wirkenden Mächte des moderncn Lebens, deren
Action in Paris sich in ihrem Zusammenhang so genau
verfolgen läßt, weil hier auf Einen Ort concentrirt er-
scheint, was sich im Entwickelungsgange anderer Gemein-
wesen neuerer Zeit auf weite Räume verstreut findet.
Man könnte wol eine sehr treffende Beschreibung Londvns
geben, ohne viel von England zu sprechen. Das ist nicht
möglich in Paris. Seit den Tggen des Cardinals ist die
Pvlitik Frankreichs nach außen abwechselnd agressiv, nach
innen aber unveränderlich centralisirend gewesen; und wie
der große Monarch von sich sagte: „ILvtat v'sst inoi", so
konnte seine Hauptstadt bald von sich sagen: „Frankreich,
das ist Paris." Diese paar hundert Quadratfuß Erde
zwischen den Hügeln von Sainte-Genevieve und Montmartre
durchwandern, heißt daher durch alle Gebiete wandern, auf
denen derGeist der französischen Nation sich bethätigt hat....

Wie nun Paris dem deutschen Auge sich zeigt, im
deutschen Geist sich spiegelt: das ist in diesem Buche
wiedergegeben. Man kann Paris unter allen modernen
Städten die am meisten encyklopädische nennen,' und sie
treu abzubilden, möchte daher wol auch das enchklopädische
Verfahren sich am meisten empfehlen. Dieses Verfahren
ist es, welches wir in dem vorliegenden Buche zur An-
wendung gebracht. Jndem wir planmäßig Abschnitt an
Abschnitt reihten, so zwar, daß die Gesammtheit derselben
 
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