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https://doi.org/10.11588/diglit.16663#0052
FÜNFTER ABSCHNITT.
Sebald Behams weitere Schicksale und Lebensende.
Neben der Aussicht auf lohnende Beschäftigung .mögen die reli-
giösen Verhältnisse Frankfurts Sebald Beham zur Niederlassung in
dieser Stadt bewogen haben. Am 23. April 1533 war der neue
Gottesdienst in Prankfurt eingeführt worden. Mit überraschender
Schnelligkeit wuchs die protestantische Gemeinde, und nur ein geringer
Theil der Einwohner blieb bei der alten Kirche. Im Jahre 1535 trat
die Stadt dem evangelischen Bunde bei und unterzeichnete die Schmal-
kaldener Artikel.
Mit einer starken Concurrenz hatte Beham nicht zu kämpfen,
zumal er alsbald mit dem ersten Buchdrucker Frankfurts in Verbin-
dung trat. Vielleicht war er sogar auf dessen Veranlassung nach der
freien Reichsstadt gezogen.
Briefdrucker und Briefmaler werden in Frankfurt schon um die
Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt.') Eine Buchdruckerei mit beweg-
lichen Lettern wurde jedoch erst im Jahre 1530 von dem Wester-
wälder .Chr'ulian Egenolpk aus Hadamar eingerichtet. Im Jahre 1534
ging aus seiner Werkstatt eine Weltchronik hervor, welche mit zahl-
reichen Holzschnitten ausgestattet ist. Achtzig von diesen, welche
Scenen aus der biblischen Geschichte behandeln, rühren von Sebald
Beham her und wurden im folgenden Jahre besonders herausgegeben
unter dem Titel: Biblisch Historien, Figürlich fürgebildet Durch den
wolberümpten Sebald Beham von Nüremberg. Darunter ist sein
H andzeichen mit dem B gesetzt, welches er fortan beibehielt. Belm ms
Bilder scheinen grossen Beifall gefunden zu haben. Wir kennen
1) 1440 wird ein Henne Kruse von Mcnzo Drucker d. i. Briefdrucker und
1459 ein Briefdruckor Hans von Pedersheim im Bürgerbuche erwähnt. Vergl.
Dr. Christian Mündens List. Bericht von den Frankf. Buchdruckern 1741. S. 173.
Ueber Egcnolph ebd. S. 174—183.
Sebald Behams weitere Schicksale und Lebensende.
Neben der Aussicht auf lohnende Beschäftigung .mögen die reli-
giösen Verhältnisse Frankfurts Sebald Beham zur Niederlassung in
dieser Stadt bewogen haben. Am 23. April 1533 war der neue
Gottesdienst in Prankfurt eingeführt worden. Mit überraschender
Schnelligkeit wuchs die protestantische Gemeinde, und nur ein geringer
Theil der Einwohner blieb bei der alten Kirche. Im Jahre 1535 trat
die Stadt dem evangelischen Bunde bei und unterzeichnete die Schmal-
kaldener Artikel.
Mit einer starken Concurrenz hatte Beham nicht zu kämpfen,
zumal er alsbald mit dem ersten Buchdrucker Frankfurts in Verbin-
dung trat. Vielleicht war er sogar auf dessen Veranlassung nach der
freien Reichsstadt gezogen.
Briefdrucker und Briefmaler werden in Frankfurt schon um die
Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt.') Eine Buchdruckerei mit beweg-
lichen Lettern wurde jedoch erst im Jahre 1530 von dem Wester-
wälder .Chr'ulian Egenolpk aus Hadamar eingerichtet. Im Jahre 1534
ging aus seiner Werkstatt eine Weltchronik hervor, welche mit zahl-
reichen Holzschnitten ausgestattet ist. Achtzig von diesen, welche
Scenen aus der biblischen Geschichte behandeln, rühren von Sebald
Beham her und wurden im folgenden Jahre besonders herausgegeben
unter dem Titel: Biblisch Historien, Figürlich fürgebildet Durch den
wolberümpten Sebald Beham von Nüremberg. Darunter ist sein
H andzeichen mit dem B gesetzt, welches er fortan beibehielt. Belm ms
Bilder scheinen grossen Beifall gefunden zu haben. Wir kennen
1) 1440 wird ein Henne Kruse von Mcnzo Drucker d. i. Briefdrucker und
1459 ein Briefdruckor Hans von Pedersheim im Bürgerbuche erwähnt. Vergl.
Dr. Christian Mündens List. Bericht von den Frankf. Buchdruckern 1741. S. 173.
Ueber Egcnolph ebd. S. 174—183.