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Jagdschloss Gowindgarh in den Kaimur Bergen, Rewa.





SECHSTES KAPITEL.

Gentralindie n.

and der Mitte (Madhyadesa) nannten die alten Indier die Gruppen von Vasallen-
staaten, die sich heute unter der Bezeichnung Centralindien südlich von Radschputana
ausbreiten, östlich begrenzt von den Nordwest - Provinzen, westlich von dem
Küstendistrikte Gudscharat der Präsidentschaft Bombay. Das gesammte Gebiet
hat einen Umfang einer Viertelmillion Quadratkilometer (viertausend Quadrat-
meilen) oder der Grösse des Königreiches Italien ohne die Inseln Sicilien und
Sardinien, ist aber nur von 7 3/4 Millionen Menschen bewohnt oder an Zahl von einem Drittel
der Einwohner von Italien. Kraft Patent regieren 33 Fürsten über Centralindien und
sind weiteren 38 Untervasallen der Fürsten Besitz und Regierungsrechte gewährleistet
(Italien zerfiel bis 1859 in sieben Staaten); von diesen Fürsten sind vier Maräthen, 17
Bundela oder Bastard-Rädschputs, 33 Rädschputs, 6 Brähmanen, 2 Ahir (vom Hirtenstamme)
1 Dschogi (von der Kaste der religiösen Bettler). Englisches Reichsgebiet in diesem
weiten Räume ist eine Manpur genannte winzige Parzelle von 28 Dörfern mit 3,116 Einwohnern
auf dem Hauptkamme des Windhya-Gebirges südlich von Mau bei Indor gelegen; in Verwaltung
genommen 1848, als Eigenthum eingetauscht 1860 hat der dortige vorgeschobene Posten die Auf-
gabe, die Jägervölker der Bhils im Zaume zu halten und die Agra-Bombay-Heerstrasse zu beherrschen.
Geographisch lässt sich Centralindien als ein grosses Dreieck beschreiben, dessen Sehne
die in einer Linie liegenden Längsthäler der Flüsse Narbada und Son bilden, während es auf
den Seiten nördlich vom Gangesthaie, westlich vom Tschambalflusse und den Tschitor-Hügeln
begrenzt ist. Die Narbada fliesst nach Südwesten ab; ihr rechtes Ufer bildet die Hauptmasse

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