Paul Nöthling und Alfred Zobel
Inschriften und Steinmetzzeichen des
Inneren der Frauenkirche in Görlitz
Anläßlich der Instandsetzung der im Jahre 1934 in Angriff ge-
nommenen Frauenkirche in Görlitz (vergl. S. 156, 157 u. Abb. 95)
sind eine Reihe von wissenschaftlichen Feststellungen erfolgt, über
die nachstehend berichtet wird.
Bei einer Besichtigung am 19. Februar 1934 fand sich in der west-
lichen Vorhalle in der zunächst der Tür gelegenen Nische nach
Norden, also nach der Stadt zu, mit Bleistift auf Sandstein folgendes
geschrieben:
1548 G.Ulrich1) M. F. H (oder St.?)2),
und in der Nische daneben (nach der Kirche zu):
15.. HE L (oder T.?) R Ano 1546
und schließlich in der nächsten, noch weiter der Kirche zu gelegenen
Nische:
15 E 46 V.B.A.S.
Über der ersten Nische ganz oben stand: I.G.Thomas3).
In einer der nach Süden zu gelegenen Nischen (also rechts beim
Hineingehen) stand:
1567. F. G. Köhler aus (unleserliches Wort, vielleicht Friedersdorf).
Außerdem fanden sich in dieser nach Süden zu gelegenen Nische
noch eine Reihe nicht mehr erkenntlicher Schriftzeichen, Zahlen
und Steinmetzzeichen.
An einer Säule auf der Orgelempore am Westchor fand sich fol-
gende Inschrift:
M.D.S. (Maximo Deo sacrum) Zacharias Niclas4) Gorlicensis
Anno MDLXVIII (1568) am Tag (11 Maerz) vor der (?) gorius-
tag (Gregoriustag?).
') N.L.M. 109 S. 127: ein Maler Hans Ullrich aus Friedersdorf, 1595 Bürger
i. G., arbeitet 1605 ff an d. Peters-K. Ob G. Ullrichs Vater? Friedersdorf gehörte
dem Hospital z. ULFr.
2) Wenn „SA", vielleicht Stephan Aldenberger, der Stadtbaumeister, der 1477
am Frauentor baute.
3) Nach Kaufbuch 1505 Bl. 47 verkauft ein Nickel Thomas einen Garten,
Mission 1548 ff Bl. 120 ein Wendisch Thomas auf der Krölgasse in Görlitz.
4) Nach Codex dipl. Les. sup. V S. 182 Z. 18 erlangt am 23. Mai 1595 ein Zacharias
Nickel Bürgerrecht in Görlitz.
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Inschriften und Steinmetzzeichen des
Inneren der Frauenkirche in Görlitz
Anläßlich der Instandsetzung der im Jahre 1934 in Angriff ge-
nommenen Frauenkirche in Görlitz (vergl. S. 156, 157 u. Abb. 95)
sind eine Reihe von wissenschaftlichen Feststellungen erfolgt, über
die nachstehend berichtet wird.
Bei einer Besichtigung am 19. Februar 1934 fand sich in der west-
lichen Vorhalle in der zunächst der Tür gelegenen Nische nach
Norden, also nach der Stadt zu, mit Bleistift auf Sandstein folgendes
geschrieben:
1548 G.Ulrich1) M. F. H (oder St.?)2),
und in der Nische daneben (nach der Kirche zu):
15.. HE L (oder T.?) R Ano 1546
und schließlich in der nächsten, noch weiter der Kirche zu gelegenen
Nische:
15 E 46 V.B.A.S.
Über der ersten Nische ganz oben stand: I.G.Thomas3).
In einer der nach Süden zu gelegenen Nischen (also rechts beim
Hineingehen) stand:
1567. F. G. Köhler aus (unleserliches Wort, vielleicht Friedersdorf).
Außerdem fanden sich in dieser nach Süden zu gelegenen Nische
noch eine Reihe nicht mehr erkenntlicher Schriftzeichen, Zahlen
und Steinmetzzeichen.
An einer Säule auf der Orgelempore am Westchor fand sich fol-
gende Inschrift:
M.D.S. (Maximo Deo sacrum) Zacharias Niclas4) Gorlicensis
Anno MDLXVIII (1568) am Tag (11 Maerz) vor der (?) gorius-
tag (Gregoriustag?).
') N.L.M. 109 S. 127: ein Maler Hans Ullrich aus Friedersdorf, 1595 Bürger
i. G., arbeitet 1605 ff an d. Peters-K. Ob G. Ullrichs Vater? Friedersdorf gehörte
dem Hospital z. ULFr.
2) Wenn „SA", vielleicht Stephan Aldenberger, der Stadtbaumeister, der 1477
am Frauentor baute.
3) Nach Kaufbuch 1505 Bl. 47 verkauft ein Nickel Thomas einen Garten,
Mission 1548 ff Bl. 120 ein Wendisch Thomas auf der Krölgasse in Görlitz.
4) Nach Codex dipl. Les. sup. V S. 182 Z. 18 erlangt am 23. Mai 1595 ein Zacharias
Nickel Bürgerrecht in Görlitz.
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