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ZWEITES KAPITEL.

ETHNOGRAPHIE DER TROJANER; IHRE VERSCHIEDENEN GEBIETE
IN DER TROAS; TOPOGRAPHIE VON TROJA.

I. Ethnographie.

Nach dem Zeugnisse des Herodot' sind die alten Trojaner Teukrier
gewesen. Dies wird durch die von Apollodpr bewahrte Tradition be-
stätigt, derzufolge Elektra, die Tochter des Atlas, durch Zeus Mutter des
Jasiori und des Dardanos geworden sein sollte, .lasion, der, in Liebe zur
Demeter entbrannt, der Göttin Gewalt anthun wollte, wurde durch einen
Witz erschlagen. Dardanos verliess, im Sehmerze über den Tod seines
Bruders, die Insel Samothrake und begab sieh nach dem gegenüber-
liegenden Festlande. Hier herrschte Teukros, der Sohn des Flusses
Skamander und der Idaeischen Nymphe, nach dem die Bewohner des Lan-
des Teukrier genannt wurden. Von dem Könige an Sohnesstatt ange-
nommen, heirathete Dardanos die.Tochter desselben, Bateia, erhielt
einen Theil des Landes, erbaute die Stadt Dardanos und gab nach
dem Tode des Teukros dem ganzen Lande den Namen Dardania.- Noch
zur Zeit des Herodot wurden die Einwohner der Stadt Gergis3 als
Ueberreste der alten Teukrier4 betrachtet, die noch vor der Zeit des
Trojanischen Krieges mit den Mysiern zusammen über den Bosporus
nach Europa gegangen und hier nach der Eroberung des ganzen Thra-
kien weiter bis an das Ionische Meer (die heutige Adria), nach Süden
aber bis an den Fluss l'oneios5 vorgedrungen waren. Nach einigen
Schriftstellern scheinen diese Mysier Thrakier gewesen zu sein, die von
Asien nach Europa gekommen waren." Andere, und unter ihnen Hero-
dot7, scheinen die Mysier als einen den Lydiern nahe verwandten, rein

1 II, 118; V, 13.

^Apollod., III, 12, 1: 'HXExxpa; Ss
~tj; AxXavxo; xcd. A^o; 'laauav xat Aap8avo?

tpoc xa\ Seacov xa~Gaa)(0v!K r*)Y beov, xepau-
votrrou, AapSavo; Se £k\ tw Saväxa) xoC
äÖEA<poij X'j-o'jjaevo?, 2a(u.o^pay.Y]V ärcoXtTtwv
e?s tt,v inl-Ktpa r/rcipoM r^XSe. Tauxr); 8t
^ßaaUeue TsCxpo; ixoxajioO 2xa[/.av8pou xa\
*nixqr;z ISa-'a;" a<p' ou xal ot t^v x^>?av
''S|iöij.ivoi TsOxpot Ttpoo-rjYop^ovTO. 'YitoSe-
l-Ai 8k \iizo toO' ßctaiXs'ui; xcd Xaßuv \i.ipo;
x\i Y^S xed, xtjv exeSvou iuyazipa. BaxEiav,
MpSavov e'xxkjs no'X'.v, TeXeutiiaec/xo; 8'e Tsu-
xpo'j ttjv xwp<« araaav AapSaviav exaXEOS.

3 Wahrscheinlich die kleine Stadt am
Bali Dagh hinter Bnnarbaschi.

« Herod., V, 122 und VII, 43.

5 Hci-üd., VII, 20: |A-ryre xaxa xa Xey°-
|juva xöv 'AxpaSeuv s? "IX'.ov, u.i)xs xov Mtoüm
ts xal Teuxpäv xöv Ttpo xwv Tpwi'xüv ysvö-
iü-jov, o'f StocßdivxE; £i ~T]i EüpwCTjv xaxi
Bo'arcopov xov; xe Opiftxa; xaxE3xps'u)avxo
lxecvra? xal eVl xöv "lo'viov tcovtov xaxE'ßrjaav,
jü'xpc te EhymoÖ roxajioO xö npö; |juootu.ßpcr,;
T}Xaaav.

«Strabo, III, 295, 303; VIII, 572. cf.
Xanth. Lyd. fr. 8.

7 I, X71.
 
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