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ANHANG.

DER MYKENISCHE BERNSTEIN.

Herr Panagiotes Stamatakes, Generaldirector der Alter-
thümer in Griechenland, hatte die Güte, mir ein paar Bernstein-
perlen aus den mykenischen Königsgräbern zur Untersuchung
zu überlassen. Ich sandte dieselben an den bekannten Chemiker
Herrn Otto Helm in Danzig, dessen mit grösster Genauigkeit
gemachte Analysen ich im Anhange gebe. Es geht aus den-
selben die hochinteressante Thatsache hervor, dass der Bernstein
aus der Ostsee stammt und dass daher schon in jener fernen
prähistorischen Zeit (dem zweiten Millenium v. Chr.), der die
Königsgräber angehören, ein Handelsverkehr zwischen Griechen-
land und den Völkern der baltischen Küste stattfand. Es wird
aber wahrscheinlich ewig ein Räthsel bleiben, ob dieser Verkehr
auf dem Seewege durch phönikische Schiffe oder auf dem Land-
wege stattgefunden hat. In letzterm Falle liegt aber die Ver-
muthung nahe, dass der Handel, gleichwie es in viel spätem
Zeiten und namentlich im Mittelalter geschah, seinen Weg durch
Kussland und die Balkanhalbinsel genommen hat. Oder sollte
der Bernstein vielleicht durch Russland nach Colchis und von
da mit phönikischen Schiffen nach Griechenland gebracht sein?
Jedenfalls sehen wir, das einzige mal, wo Homer Bernstein als
zum Verkauf ausgeboten erwähnt, denselben in den Händen
eines Phönikiers:
 
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