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Schmidt, Richard
Fakire und Fakirtum im alten und modernen Indien: Yoga-Lehre und Yoga-Praxis nach den indischen Originalquellen — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.2370#0241
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— 193 ~

29. Makaräsana (die Delphin-Positur; Fig. 30).

Wenn man mit dem Gesicht nach unten daliegt, die Herz-
gegend auf die Erde legt, die Füße ausgestreckt werden und man
den Kopf im Armpaar hält, so ist das die Delphin-Positur, die
das Körperfeuer anfacht. (Gh. II, 40.)

30. Usträsana (die Kamel-Positur; Fig. 31).

Wenn man mit dem Gesicht nach unten daliegt, das Fuß-
paar hochrichtet, auf den Rücken legt und mit beiden Händen
festhält und die Haut des Unterleibes tief einzieht, so nennen
die Yogin's diese Sitzweise die des Kameles. (Gh. II, 41.)

31. Bhujamgäsana (die Schlangen-Positur; Fig. 32).
Man lege die Füße etc. bis zum Nabel nieder auf die Erde

und halte sich mit den Handflächen an dem Fußboden an,
während man den Kopf wie eine Schlange aufrichtet. Es wächst
dadurch beständig das Körperfeuer, es schwinden alle Krank-
heiten, und es wacht infolge der Ausführung der Schlangen-
Positur die Göttin Schlange1). (Gh. II, 42—43.)

32. Yogäsana (die Versenkungs-Positur; Fig. 33).
Man richtet die Beine nach oben, setzt sie auf die Knie,

setzt das Händepaar mit dem Handrücken nach oben auf den
Sitz, zieht den Atem vermittelst des fiüraka ein und blickt die
Nasenspitze an. Das ist die Versenkungs-Positur der Yogin's
bei der Ausführung der Versenkung. (Gh. II, 44—45.)

Nach H. I, 17 (bei Walter p. 3) machen die Posituren den
ersten Teil des Hathayoga aus und bewirken Ruhe, Gesundheit
und Leichtigkeit der Glieder.

Die Lehre von den mudrä's.

Die mudrä genannten Übungen unterscheiden sich bei aller
äußerlichen Ähnlichkeit mit den „Posituren" von diesen doch
dadurch, daß sie ein wichtiges Hilfsmittel bei der Atemgym-
nastik bilden, während diese nur vorbereitend, als Training
wirken. Eine Übersetzung des Kunstausdrucks zu finden dürfte
schwer halten; Walter hat dafür p. XXXII „eine Art von
Atemübungen im Yoga", ohne damit den Begriff zu erschöpfen.
Wir müssen jedenfalls bei der Lektüre der verschiedenen De-
finitionen — zehn bei H., fünfundzwanzig bei Gh. — immer im

i) Die kundali genannte Präna-Öakti.
Schmidt, Fakire und Fakirtum. I?
 
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