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https://doi.org/10.11588/diglit.19106#0118
IV.
Die kurfürstliche Residenz unter Karl Albrecht und Max III,
Joseph, dann die Residenzbrände von 1729 und 1750.
(1726-1777.)
urfürft Karl Albrecht regierte noch nicht lang-e,1) als die Münchner
O Oll
Reßdenz von einem verheerenden Brande heimgefucht wurde, wel-
chen Dr. Andr. Buchner in feiner Gefchichte Bayerns alfo be-
fchreibt:2)
..Bald ward dem Churfürften auch feine bisherige, feit 1674 noch immer
nicht wieder oranz aufgebaute Refidenz zu eng-."
..Er liefs einen neuen Saal bauen, welcher den berühmten ehemaligen
Kaiferfaal zwar nicht an Gröfse, doch an innerer Pracht übertraf. Ihn
zierten die Meifterftücke der gröfsten italienifchen Maler, Brufbbilder von
Marmor. Erz, Elfenbein, köftliche Gefäfse, Alterthümer jeder Art, koftbare
Tapeten, Prunktifche u. f. w. Leider vernichtete alle diefe Herrlichkeiten
das Unglück einer einzigen Nacht, vom 14.—15. Dezember 1729. Es brach
unfern dem churfürftlichen Schlafaemach Feuer aus, und griff fo fchnell um
fich, dafs er und feine Gemahlin kaum Zeit hatten, fich in Nachtkleidern zu
retten. Zwei Stockwerke des Schloffes fammt grofsen Reichthümern (5 Mil-
lionen Gulden an Werth) wurden ein Raub der Flammen."
Und in Jof. Maria Mayer's Münchener Stadtbuch, der hiezu mitunter
gute Quellen benützt hat, lesen wir über diefen Refidenz-Brand nachfolgende,
aus F. J. Lipowsky zufammengetragene Schilderung:3)
,.Mit unerhörter Pracht und mit Aufwendung ungeheurer Kotten fchmückte
1) Er hatte die Regierung am 26. Febr. 1726, dem Sterbetage feines Vaters angetreten.
2) Neuntes Buch S. 192 f. — 3) S. 402 f.
Die kurfürstliche Residenz unter Karl Albrecht und Max III,
Joseph, dann die Residenzbrände von 1729 und 1750.
(1726-1777.)
urfürft Karl Albrecht regierte noch nicht lang-e,1) als die Münchner
O Oll
Reßdenz von einem verheerenden Brande heimgefucht wurde, wel-
chen Dr. Andr. Buchner in feiner Gefchichte Bayerns alfo be-
fchreibt:2)
..Bald ward dem Churfürften auch feine bisherige, feit 1674 noch immer
nicht wieder oranz aufgebaute Refidenz zu eng-."
..Er liefs einen neuen Saal bauen, welcher den berühmten ehemaligen
Kaiferfaal zwar nicht an Gröfse, doch an innerer Pracht übertraf. Ihn
zierten die Meifterftücke der gröfsten italienifchen Maler, Brufbbilder von
Marmor. Erz, Elfenbein, köftliche Gefäfse, Alterthümer jeder Art, koftbare
Tapeten, Prunktifche u. f. w. Leider vernichtete alle diefe Herrlichkeiten
das Unglück einer einzigen Nacht, vom 14.—15. Dezember 1729. Es brach
unfern dem churfürftlichen Schlafaemach Feuer aus, und griff fo fchnell um
fich, dafs er und feine Gemahlin kaum Zeit hatten, fich in Nachtkleidern zu
retten. Zwei Stockwerke des Schloffes fammt grofsen Reichthümern (5 Mil-
lionen Gulden an Werth) wurden ein Raub der Flammen."
Und in Jof. Maria Mayer's Münchener Stadtbuch, der hiezu mitunter
gute Quellen benützt hat, lesen wir über diefen Refidenz-Brand nachfolgende,
aus F. J. Lipowsky zufammengetragene Schilderung:3)
,.Mit unerhörter Pracht und mit Aufwendung ungeheurer Kotten fchmückte
1) Er hatte die Regierung am 26. Febr. 1726, dem Sterbetage feines Vaters angetreten.
2) Neuntes Buch S. 192 f. — 3) S. 402 f.