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Die Malereien der Katakomben.

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Der Hauptschmuck der Katakomben be-
steht (abzusehen von den in der Frühzeit
hier und da auftretenden Stuckdekorationen)
in den Malereien, mit denen teils die Grüfte
als solche, teils einzelne Gräber ausgestattet
sind. Bevor wir sie selbst betrachten (es
kommen hier wesentlich nur die römischen
in Frage), muß ein AVort über ihre Ver-
öffentlichungen gesagt werden.

Die Publikationen.

Die älteren Publikationen können nur mit
Vorbehalt verwertet werden, mit dem doppelten
Vorbehalt, mit welchem der Archäologe alle
älteren Reproduktionen antiker Bildwerke zu
benutzen gewohnt ist. Einmal war die
J Archäologie in ihren ersten Jahrhunderten

eM. noch zu ungeübt und unerfahren, um alles

richtig verstehen zu können, vollends die
Zeichner haben vieles mißverstanden, um so
mehr als die Denkmäler durch mancherlei
schädigende Einwirkungen alle mehr oder
weniger gelitten haben. Dazu kam das andere, die mangelhafte Kenntnis der Stile
und die fehlende Übung in der Wiedergabe des stilistisch Charakteristischen. Den
alten Kopisten war für die Eigenart antiker Zeichnung und Farbengebung das Auge
zu wenig geöffnet, sie gaben alles im Stile ihrer eigenen Zeit wieder, des sechzehnten,
siebzehnten, achtzehnten Jahrhunderts. Wie die alten Kupfer nach antiken Skulpturen
alle im Stil der Zeit der Stecher ausgeführt sind, so daß die Antike nur in getrübtem
Bilde vor unser Auge tritt, so geben auch die alten Kopien der Katakombenmalercien
die Originale verfälscht wieder. Im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts führte plan-
mäßige Ausbildung der archäologischen Methode dahin, die stilistische Eigenart der
verschiedenen Kunstperioden, Kunstprovinzen und Künstler schärfer zu unterscheiden

Porträtkopf.

London.
 
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