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Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0121
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B. Der Gott Aryaman und die Darstellung A. Hillebrandts 107
mans erkennen, die schon längst vermutet worden, aber eben
erst durch die Feststellung der Bedeutungen von aryd und
aryaman verständlich wird.

B. Der Gott Aryaman und die Darstellung A. Hillebrandts
104 a Zunächst sei der Versuch gemacht, einige weitere
Züge im Bild des Gottes Aryaman zu erkennen. Ich wähle
als Operationsbasis die ausführliche Darstellung, die Hille -
Brandt in der „VedischenMythologie“ III S. 77ff.1) dem Gott
gewidmet hat. So wenig ich seinen Ergebnissen zustimme,
so dankbar habe ich von den von ihm gesammelten Materia-
lien Gebrauch gemacht.
a) Aryaman und Indra
105 Hillebrandt geht aus von zwei Versen im Schwarzen
Yajur-Veda, den einzigen in der vedischen Literatur, die dem
Aryaman allein gewidmet sind. Der erste lautet:
MS. 4. 12. 4 (190. 7f.) K. 10. 13 (142. 3f.), TS. 2. 3. 14. V
aryama (TS. aryama) yäti (K,. yätu TS. ”yäti) vrsabhäs
tuvismän (MS. turäsad)
data (K. yäntä TS. däta) vdsüni (TS. vdsünäm) vidadhe
(K. vidhate TS. puruhütö) tanüpah (TS. drhan)2)
sahasräksö gotrabhid vajrabahur
asmasu devö dravinam dadhätu.
Unmittelbar an rigvedische Aussagen über Aryaman
lassen sich nur die Worte data (dätd, ydntä) vdsüni (vdsünäm)
und dravinam dadhätu anknüpfen (oben 103).
Wie kommt Aryaman zu den übrigen, nicht durchweg
farblosen, Attributen ? Zwei Möglichkeiten sind denkbar.
Entweder haben wir hier ein Bruchstück einer dem RV.
fremden, aber alten, mit Aryaman verbundenen mytho-
logischen Dichtung vor uns, das ein Zufall uns bewahrt hätte:
dies ist die Meinung Hillebrandts. Oder aber es handelt

x) 2. Auflage, II S. 69ff. (ohne wesentliche Änderungen).
2) K. b = RV. 10. 46. 1 d.
 
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