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Tiedemann, Friedrich
Anatomie und Bildungsgeschichte des Gehirns im Foetus des Menschen: nebst einer vergleichenden Darstellung des Hirnbaues in den Thieren — Nürnberg, 1816

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https://doi.org/10.11588/diglit.3253#0009
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I n 1 e I t u n g.

I Jas Hirn, das, edelste Organ, der Schlussstein der ganzen thierischen Organisation»
ist beinahe seit dreitausend Jahren der Gegenstand der Untersuchung und Forschung ge-
wesen. Jedes Jahrhundert, die Zeit des allgemeinen Verfalls der Wissenschaften abge-
rechnet, kann mehrere Männer auszählen, welche den Bau des Hirns zu erforschen
strebten. Es ist fast kein Weg unbetreten und kein Mittel unversucht geblieben, um
den Bau und die Verrichtungen des Hirns zu enthüllen und aufzudecken. Aller
Forschungen und Bemühungen, und alles angewendeten Scharfsinnes vieler grosser
Männer ohngeachtet, ist dennoch der innere Bau des Hirns unbekannt geblieben.
Wir kennen weder den inneren organischen Zusammenhang der mannichfaltigen
Hirntheile unter sich, noch kennen wir die Verrichtungen derselben im Leben.
Der Grund des Mangels an Kenntnissen über den Bau des Hirns liegt wohl
nicht allein in der Schwierigkeit der Hir-nzergliederung selbst, sondern hauptsächlich N
darin, dass die Anatomen ihre Untersuchungen auf den so sehr verwickelten und zu-
sammengesezten Bau des menschlichen Hirns gerichtet haben. Sie drangen in das
Labyrinth des Hirnbaues des Menschen ein, aus dem sie sich nicht anders wieder
herausfinden konnten, als durch ein gewaltsames Zerbrechen seiner zarten und man-
nigfaltigen Gebilde. Die vielen sonderbaren Namen, welche die Anatomen den
Theüen des Hirns beilegten, bezeichnen theils den Weg, den sie bei ihren Unter- (
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