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Tiedemann, Friedrich
Anatomie und Bildungsgeschichte des Gehirns im Foetus des Menschen: nebst einer vergleichenden Darstellung des Hirnbaues in den Thieren — Nürnberg, 1816

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https://doi.org/10.11588/diglit.3253#0090
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zieht dann an derjenigen Stelle, wo der Nerve die harte Hirnhaut durchbohrt, die in-
nere Fläche der harten Hirnhaut. Diese ist ganz, mit allen ihren Fortsätzen, den
Sicheln und dem Hirnzelt, von der Spinnengewebehaut überzogen, und die innere
glatte Fläche der harten Hirnhaut rührt von diesem Ueberzug der Spinnengewehehaut
her. Die Adhärenz derselben an die harte Hirnhaut ist sehr gross, und selten ge-
lingt es Stellen der Spinnengewebehaut von der inneren Fläche der harten Hirnhaut
loszutrennen. Die Spinnengewebehaut zieht sich durch das Hinterhauptsloch an der
Gefässhaut des Rückenmarks herab, überzieht diese, und umhüllt dann die aus dem
Rückenmark entspringenden vorderen und hinteren Wurzeln der Spinalnerven, beglei-
tet sie bis an die Stelle wo sie die harte Hirnhaut durchbohren, und überzieht nun
die innere Fläche der harten Haut des Rückenmarks. Die so genannten gezahnten
Bänder des Rückenmarks sind Dupplicaturen der Spinnengewebehaut, welche sich von
der inneren Fläche der harten Hirnhaut gegen die Gefässhaut des Rückenmarks hin-
ziehen, und sich an derselben ausbreiten. Zwischen der Dupplicatur jedes gezahnten
Bands befindet sich ein fibröser Faden, welcher sich von der inneren Fläche der har-
ten Hirnhaut gegen das Rückenmark hinbegiebt. Alle diese fibrösen Faden laufen
an den Seiten des Rückenmarks auf der Gefässhaut, zwischen den vorderen und hin-
teren Wurzeln der Gefässhaut herab. Demnach also ist die Spinnengewebehaut ein
in sich geschlossener Sack, welcher die äussere Fläche des Hirns und Rückenmarks
umhüllt, und sich dann an den Nerven gegen die innere Fläche der harten Hirnhaut
fortsetzt und auch diese überzieht. So habe ich die Spinnengewebehaut wiederholt
sowohl am Fötus als auch im erwachsenen Menschen gefunden.
 
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