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Tiedemann, Friedrich
Anatomie und Bildungsgeschichte des Gehirns im Foetus des Menschen: nebst einer vergleichenden Darstellung des Hirnbaues in den Thieren — Nürnberg, 1816

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https://doi.org/10.11588/diglit.3253#0091
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Zweiter Abschnitt.

Betrachtungen über die Gebilde des Hirns,

und

Vergleielmngen desselben mit dem Hirn der Thiere.

JLN achdem ich bisher die Bildung des Hirns und Rückenmarks nach 'den verschiede-
nen Monaten der Schwangerschaft angegeben und beschrieben habe, so will ich nun
die Bildungs-Geschichte der einzelnen Theile des Hirns folgen lassen, welche aus
jenen Beobachtungen herausgehoben ist. Es ist wohl niemand bei der Durchlesung
jener Beobachtungen und Beschreibungen, wie bei der Anschauung der Abbildungen
entgangen, dass das Hirn des Embryos und Fötus nicht mit einmal als ein so vollen-
detes und zusammengesetztes Organ erscheint, wie wir es im ausgebildeten und er-
wachsenen Menschen wahrnehmen, sondern dass es sich in der früheren Zeit als ein
sehr einfaches, wenig Zusammengesetzes Gebilde zeigt, welches sich nach und nach
mehr ausbildet» entwickelt und evolviert, durchs Hinzukommen neuer Gebilde, und
durch grössere Entfaltung, Zusammensetzung und Verwicklung der ersten und früh-
sten an ihm wahrnehmbarer Theile. Da nun ein allmähliges Fortschreiten des Hirns
im Fötus von einer einfachen zu einer zusammengesetzten und höheren Bildung statt
findet, und da es verschiedene Stusen der Bildung durchläuft, so entsteht die Frage:
geschieht die Bildung des Fötus-Hirns nach ganz eigentümlichen Gesetzen, oder
geschiebt sie nach den allgemeinen Gesetzen der Hirnbildung in dem Thierreiche?
Diese Frage kann nur durch eine Vergleichung des Fötus-Hirns in seinen verschie-
denen Perioden und auf seinen verschiedenen Stufen der Bildung mit den mancherlei
Hirnformationen der Thiere beantwortet werden. Ich will daher die einzelnen Ge-
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