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Deutsches Archäologisches Institut <Berlin, West> / Abteilung <Athēnai> [Hrsg.]
Tiryns: die Ergebnisse der Ausgrabungen des Instituts (Band 1): Tiryns: die Ergebnisse der Ausgrabungen des Instituts — Athen, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.1785#0013
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blieb die Akropolis bis auf eine dürftige Niederlassung in der Unterburg ' und einen
ziegelgedeckten Bau auf der Innenseite des Osttors3 unbewohnt

Das Verhältnis des Megaron zum Tempel und zugleich die Grundrisse dtr beiden
Bauten werden durch den Plan Abb. 1 veranschaulicht. Hier sind die Mauern des Tem-

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Abb. I. Grundriss des Megaron und des Tempels.

pels und seines Altars schraffiert gezeichnet dagegen die älteren mykenischen Bauten
schwarz ausgefüllt; zur Erleichterung der Übersicht wurden mehrere Einzelheiten des
Megaron, vor allem seine Türen, weggelassen. Die Grundlage des Planes bildet die alte
Dörpfeldsche Aufnahme (Tiryns Plan II, dazu die Einzelpläne S. 237 uud 391), die schon
deshalb unentbehrlich ist, weil bei der Ausgrabung einige Stücke der Tempelwände fort-
gebrochen werden mussten (Tiryns 260); im übrigen wurden einige Berichtigungen ein-
getragen und die meisten Maasse nochmals verglichen.

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Abb. 2. Durchschnitt durch Tempel und Megaron.

Der Durchschnitt (Abb. 2) erläutert, wie sich die beiden Gebäude in der Höhenlage
zu einander verhalten. Man erkennt den Kalkestrich des mykenischen Fussbodens; die
Reste der mykenischen Megaronwände mit ihren Fundamenten tragen die Buchstaben

1 Tiryns 54: 'Bruchstücke von Dachziegeln, sowie spärliche spätgriechische oder römische Topfscherben\ Hier
fand sich auch am 3. III. 1907 eine Scherbe von einer attischen spät-sf. Kanne (rechte obere Ecke des Bildfelds, das
oben von hängenden Knospen, seitlich von alternierenden, unter einander verbundenen Punkten eingerahmt war.
Von der Darstellung ist nur ein Helm, rot und geritzt, erhalten. Über dem Bildfeld ein eingeritztes Lambda). Zuge-
hörige Hausmauern sind meines Wissens noch nicht nachgewiesen.

* Tiryns 54: 'viele Topfscherben aus hellenischer oder römischer Zeit sowie Bruchstücke von Dachziegeln, eine
eiserne Lanzenspitze und andere Sachen aus Eisen'. Ebendort wurden nach Dörpfelds Mitteilungen auch 1909 und
1910 verschiedene Sorten von Dachziegeln gefunden, darunter mehrere concave Flachziegel von 17 mm Dicke mit
violettbraunem Firnis, vor allem aber einige weiter unten zu besprechende Fragmente, die zu demselben Dache wie
ein früher am gleichen Orte gefundener Stirnziegel gehören. Obwohl die letzteren von dem Tempel zu stammen
scheinen, so dürfte doch wegen der übrigen Funde an dieser Stelle nahe dem Burgeingang eine Wohnung der klas
sischen Zeit bestanden haben; die Lanzenspitze lässt die Wachtstube der in einer Kitzinschrift erwähnten (pQOQoi
(s. unten) vermuten.
 
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