Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine (1891)

Bcryerischer Aunstgewerbe-Verein in München.

Bericht

über

das LrgBniß i>B WM f'üMWll Kmstgenlkrkvkrkm am 15. Iull d.
krlastenkn Prkisaussgrklßens snr kunstgemeröliNk Lntmrfe.

is.


Auf das vorbezeichnete preisausschreibeir des Uereins liefen f56 5endungen rechtzeitig, d. i. bis zurn f6. November,
bezw. mit diescm Datum des Poststempels, ein. Bei Geffnung derselben ergaben sich im Ganzen 270 Gntwürfs, und
zwar 266 Zeichnungen und g. Bkodelle, über deren Darstellungen und Mottos, bezw. Zeichen das diesem Berichte an-
gefügte Berzeichniß das Nähere ersehen läßt.

Das Preisgericht, gemäß Z V des Ausschreibens bestehend aus den Vercinsvorständen: Direktor von Llange,
profeffor Rud. Seit; und Unterstaatssekretär vr. v. Mayr, sowie den Mitgliedern der Redaktions-Lommission der vereins-
Zeitschrift:

Ge. Gras zu Lastell,

Miller Lrih v., kgl. Proseffor,

Romeis p, kgl. profeffor und Architekt,
Geder A-, Maler und 2lrchitekt,

Geidl Gabriel, Architekt,

Gtulbcrger Sranz, Architekt,

Thiersch Lviedrich, kgl. Profeffor,

Gmelin L-, Professor, Redakteur der „Zeitschrift
des bayerischen Aunstgcwerbe-Vereins",

eonstituirte sich am H. Dezember, indem es Prof. Thiersch zum Vorsitzenden und prof. Gmelin zum Bchriftführer wählte.

Nach einer vorläufigen Sichtung und Gruppirung des gesammten Ginlaufes in drei Abstufungen wurden zunächst
innerhalb der Letztcren fachliche Unterabtheilungen gebildet und diese alsdann wiederholt einer sorgfältigen Prüfung und
Bergleichung unterzogen. Auf Grund solchen Borgehens waren bis zur 3. Gitzung des preisgerichts am 9- Dezember
nachfolgend verzeichnete Gntwürfe in die engere N)ahl gelangt. (Die Nummern beziehen sich auf das im Anhang gegebene
Berzeichniß der Ginläufe.)

Nr. 10 L und b.

„ IS !I, c nnd >1.

„ IS a.

„ 20 n bis c.

„ 23 g, b, c und e.

„ 27 b bis s.

„ 28 s bis c.

„ 32 u.

„ 34.

„ 37 3 bis b.

„ 40-

„ -Z2 e bis b.

Nr. H7.

„ S2 L bis c.

„ 53 n bis f.

„ S5 3 NNd d.

„ 69.

„ 70.

„ 7; 3 bis c.

„ 7-s b und c.

„ 80.

„ 8t-

„ 85.

Nr. 88.

„ 89.

„ 90 b.

„ St-

„ 92.

„ 93 2 bis c.

„ 94 n und c bis

„ 96 s bis c.

„ 98.

I00 b.

„ iOi 3 bis c.

„ 107.

e.

Nr. ^08 a nnd b.

109.

„ Izo 3 u. c bis 5, b, b n. I.

„ Nt-

., U3.

„ N4-

„ N8 3 bis c.

„ Z20 3 und c.

„ IN.

„ 125.

„ 12S b.

,. 135.

Aus dieser Zahl von 9H Gntwürfen wurden sodann durch nochmalige eingehende prüfung 20 Lntwürfe ausgewählt
und denselben Threnpreise im Gesammtbetrage von 2080 Alark und zwar in Ginzelbeträgen von 300, 200, s50, s00,
80 und 60 Nlark zuerkannt. Das hieraus, wie nach Oeffnung der zu diesen Arbeiten gehörigen Briefumschläge erzielte
Grgebniß des Preisausschreibcns ist hienach Folgendes:

Gs wurden zuerkannt:

I. Em preis von 300 Mark. Dem Lntwurfe Nr. 95a. Motiv zu einem Tafelaufsatz; Zeichen: „Springendes
Lichkätzchen"; verfasser: Fr. Naager, Akademiker, Nlünchen.

II. Lin preis von roo Mark. Dem Lntwurfe Nr. 93dc. Gravirungen von Zinnkannen; Zcichen:
„Springendes Gichkätzchen"; Verfasser: Fr. Naager, Akademiker, Ncünchen.

III. vier preise von je )5o Mark.

s. Dem Gntwurfe Nr. 20b. pokal aus Glas und vergoldetem Silber; Nkotto: „von mir selbst";
Berfasser: Zul. Dietz, Akadennker, )kcünchen.

2. Dem Gntwurfe Nr. 206. Silbermontirter Glasbecher; Nkotto: „Tin wenig Glück"; verfasser:
Iul. Dietz, Akademiker, Ncünchen.

3. Dem Lntwurfe Nr. 53us. Gothischcr Trinkkeller; Zsichen: „Faß mit Leuchter"; Berfasser: Th.
Waltjen, Naler, Ncünchen.

Dem Tntwurfe Nr. 23e. Gravirtc Glfenbeincassette: Zeichen: „Gitzender ksase"; Verfasser: Bruno
N>ahl, Akademiker, Nlünchen.