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J9 C



1 in 14. Jafyrljunbert wctr bas Wappenwefen bereits fo vollts-
tfyümlid? geworben, baß auch bie Sänfte unb jwar 3unäcf»ft
g»? bie burd) 2lnfef>en unb IDofylftanb fyervorragenben, begannen,
fiel? ©ewerltsfdjilbe 311 erwählen. 2luf ben leßteren waren 311«
weift als Sinnbilb ber Sänfte, bereu ®eräthfd?aften ober gewerbliche <Er-
3cugniffe bargeftellt.


„Jftunftler" im heutigen Sinne gab es bamals nidpt, unb cs würben
fär bie einßclnen Sweige bcs Jäunftbetriebes oft redjrt berb h^nbwerfts-
mäßige Söejeidjmmgen gewählt. So begnägte fiel? ber berühmte Peter
Pifdjer mit ber Seßeidpumg „21othgießer". - Hebe Jftunft war ßänftig unb
lernte fiel? einem föanbroerk an. —
3u ben Sänften gehörte nun auch biejenige ber Dialer, welche
fid? einesteils mit Winiatur-JITalerei, hauP^f^^ch aber in jener hrie-
gerifdjen Seit bamit.befchäftigtcn, bas ritterliche ^leitjeug, namentlich
Sdjilbe 311 verfertigen, was ihnen in gan3 peutfdplanb ben (Bewerbs-
namen1) „Schiller", „Sdjilber“, „Behobener" ober „Schiiberer" eintrug.
Pie große, in Solge ber (brfinbung bes Schießpulvers eingetretene Per-
änberung auf bem (öebiete ber Bewaffnung, welche ben Jöolßfchilb als
Waffe2) 311m (Ernftgcbraud? vollkommen untauglich machte, trug namentlich
ba3U bei, bie Perhältniffe ber Waler- unb 6chilber3unft umsugeftaltcn.
ITach 1400 gab es in Peutfd?lanb nur noch Sartfdjen unb Seßfi^ilbe; bie
erfteren nur 311m ’ (Gebrauch bei ben (Turnieren, fielen mit biefen noch u°r
2lblauf bcs 15. Jahrhunbcrts. Pas einftmalige ßaupter3eugniß ber Sunft

') Jn Sranftrctd; ift ber ©etveritsnaine „Selliers“ einem anbereit (Erjctigniffe ber
Sunft, bem Satt et entlehnt 2lud? in Deutfchtanb waren bie Sd^tlber jugleid? Sattler.
Jit Cöltt giebt es nod? heute eine fci?r alte Straße, btc „Sdjilbergaffc", welcpe ben f. 3.
barin n>o1?nenben llTalcrn ihre Benennung uerbanftt.
-) Stoße meine Sdirift „bie mittclattcrtidjen fjeratbifc^eii Jüampffdpilbe in ber
St. Ciifabeth'JSirdje 31t Warburg. Berlin 1SS4.
 
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