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https://doi.org/10.11588/diglit.4370#0018
II.
idßt verwundern kann es nach dem (Obigen, wenn wir im
ganzen gebildeten (Europa des 14. Jahrhunderts faft gleidj-
zeitig eine Weh^ahl von Schilden als Wappen der JTtalerjunft
auf treten feljen, denn es ift das h^nptfädjlidßfte (Er^eugnifj der
Sunft, das hier 311m (öewerksabseidßen geworden ift und für die Schilder»
Sänfte'in Deutfchland fowohl als auch für mandje Samilien pp.1) ßugleich
ein redendes Wappen. Und da diefe Wahl weder auf einen gemeinfamen
25efd>Inf3 des (Bewerbes, noch auf obrigkeitliche Verleihung jurückjuführen
ift, fo erklärt es fid), wenn wir überall die (Entdeckung machen, dafg
weder die Sahl der Schilde feftfteht, noch die Wappenfarben übereinftimmend
angewendet wurden.
Die nachmittelalterliche Wappenwiffenfchaft, welche fid; ein nicht
verliehenes Wappen kaum als- 311 Seiht befleißend denken konnte, fudßte
dem Jäünftlerwappen auf ihre Weife 311 feinem Sedßte 311 helfen, indem
fie für daffelbe eine kaiferlidje Verleihung erfand. Wir wollen die bis»
herigen Susfagen über den llrfprung des Jkünftlerwappens bur3 überblicken.
Hach Sudolphi2) wäre das Wappen von dem Cupemburger Jiaifer
(Earl IV. verliehen. (Eine andere Cesart3) will, daf3 der Jkaifer den
Schildern in Prag 311m Unterfdßiede von den eigentlichen Walern
ftatt drei Sdßilddßen deren neun gegeben f?abe.4)
Die verbreitetere Annahme der Sdjriftfteller geht dahin, daß Jftaifer
Warimilian I. das Wappen unferem großen 2llbredßt Dürer als Sdels»
Wappen verlieh-5) lieber diefe angebliche Verleihung findet fid?
’) Von benen ich auf Seite 41 eine 2ln3af?l mitgetßeilt Babe.
2) Heraldica curiosa (2. 2(uflage) Seite 164.
3) lTact? einer von 5. 21. Voßberg otjne (Quellenangabe ßanbfcßriftlicb hinter«
laffenen IT0Ü3.
4) Diefe 2lngabe bürfte tvenigflens betveifeit, baß bie Scßilber in Prag neun
Sd)ilbd)en im Wappen geführt haben.
5) profeffor <£. IT. ITeureutßer in DTünclpcn ßat über biefen Vorgang ber Ver-
leihung bcs Jitünftlcrivappcns im Jaßre 1S44 ein- (Debenfiblatt geliefert, bas natürlich
keinerlei gefcßiclptlicßcn Jsintergrunb fiat unb baßer am befielt wtgemaeßt geblieben märe.
idßt verwundern kann es nach dem (Obigen, wenn wir im
ganzen gebildeten (Europa des 14. Jahrhunderts faft gleidj-
zeitig eine Weh^ahl von Schilden als Wappen der JTtalerjunft
auf treten feljen, denn es ift das h^nptfädjlidßfte (Er^eugnifj der
Sunft, das hier 311m (öewerksabseidßen geworden ift und für die Schilder»
Sänfte'in Deutfchland fowohl als auch für mandje Samilien pp.1) ßugleich
ein redendes Wappen. Und da diefe Wahl weder auf einen gemeinfamen
25efd>Inf3 des (Bewerbes, noch auf obrigkeitliche Verleihung jurückjuführen
ift, fo erklärt es fid), wenn wir überall die (Entdeckung machen, dafg
weder die Sahl der Schilde feftfteht, noch die Wappenfarben übereinftimmend
angewendet wurden.
Die nachmittelalterliche Wappenwiffenfchaft, welche fid; ein nicht
verliehenes Wappen kaum als- 311 Seiht befleißend denken konnte, fudßte
dem Jäünftlerwappen auf ihre Weife 311 feinem Sedßte 311 helfen, indem
fie für daffelbe eine kaiferlidje Verleihung erfand. Wir wollen die bis»
herigen Susfagen über den llrfprung des Jkünftlerwappens bur3 überblicken.
Hach Sudolphi2) wäre das Wappen von dem Cupemburger Jiaifer
(Earl IV. verliehen. (Eine andere Cesart3) will, daf3 der Jkaifer den
Schildern in Prag 311m Unterfdßiede von den eigentlichen Walern
ftatt drei Sdßilddßen deren neun gegeben f?abe.4)
Die verbreitetere Annahme der Sdjriftfteller geht dahin, daß Jftaifer
Warimilian I. das Wappen unferem großen 2llbredßt Dürer als Sdels»
Wappen verlieh-5) lieber diefe angebliche Verleihung findet fid?
’) Von benen ich auf Seite 41 eine 2ln3af?l mitgetßeilt Babe.
2) Heraldica curiosa (2. 2(uflage) Seite 164.
3) lTact? einer von 5. 21. Voßberg otjne (Quellenangabe ßanbfcßriftlicb hinter«
laffenen IT0Ü3.
4) Diefe 2lngabe bürfte tvenigflens betveifeit, baß bie Scßilber in Prag neun
Sd)ilbd)en im Wappen geführt haben.
5) profeffor <£. IT. ITeureutßer in DTünclpcn ßat über biefen Vorgang ber Ver-
leihung bcs Jitünftlcrivappcns im Jaßre 1S44 ein- (Debenfiblatt geliefert, bas natürlich
keinerlei gefcßiclptlicßcn Jsintergrunb fiat unb baßer am befielt wtgemaeßt geblieben märe.