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Kekulé von Stradonitz, Reinhard [Hrsg.]; Winter, Franz [Bearb.]
Die antiken Terrakotten (Band III): Die Typen der figürlichen Terrakotten — Berlin u.a., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1002#0098
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LXXXV1

IHK R'M'S IK1.I KV

vorkommen, an dieser Stelle »ganz besonders häufig"
unter den Weihgeschenken — Im Jahre 1885 sind durch
Ohnefalsch-Richter sechs Graber ..aus dem Übergang
von der Bronzezeit zu der gräkophöniktschen Periode"
net, deren Inhalt in das Berliner Vntiquarium gela&gi
ist. Arch, Anzeiger 1891 S. 127, In zwei Gräbern Luiden
sich ..Idole der nackten Göttin", ems davon, im Typus
von 1 S. 18,4, ist von Ohnefalsch-Richter, Kypros rafel
CXI VIII 11 und 1 I XXII 16 abgebildet

LAPITHOS

.in der Nordküste. Südwestlich der neueren Stadt in der
Nahe des von Jen alten Felsengräbern so genannten
i 'rtes 1 amaka hat Cesnola bei Grabungen 1872 „die
Trümmer eines kleinen oblongen Tempels" gefunden,

„auf dem Boden lagen viele Bruchstücke von Terrakoii
Statuetten und Steinstatuen /erstreut umher, die letzteren
meist in l^cbensgrösse und von cyprischer V
(Cesnola-Stern S. 203). Vermutlich von da wird die
hönikische" Gruppe eines Reigentänze? t S, [2
Sb herrühren. Von Karava östlich bei Lapithos stammt
■ ■■ ■ ■.,. Brettfigur I S. 11,6,

KARPASIA,

nahe der OstspitZC der Insel, isi nach Heuzeys
der Fundort vier I S. \k.;. abgebildeten Reiterfigur
„grflkophönikischen" Stils. \ on Grabungen
spricht Colonna-Ceccaldi, Revue arch. [870, I 5
und Cesnola, Salamin ■ \ S. XVII,

PHOENIKIEN UND SYRIEN.

Über die Terrakotten von Phönikien hat Heuzey,
Catalogue des figurines du Louvrc S. -?\ il". ausführlich
gehandelt. Er scheidet zwischen denen des nordlichen
und des südlichen Phönikiens. Die ersteren, aus den
■Ich von TORTOSA(AN'l AltAIX 'S und AMK1 1
(MARATHUS ■ seien „d'un travail relativement soigne*,
d'une terre douce et bien prcpare*e; cette terre, d"une
couleur orangee, tirant plus ou moins sur 1c rouge, se
distingue difficilement de celle, qui et ah choisie et em-
ployee de preTerence par beaueoup d'ateliers, dans les
iles, en Grece meine et jusqu'en Italic". Unter den hier
vertretenen Typen sind von besonderem Interesse die in
ägyptisierendem Stil ausgeführten thronenden weiblichen
Figuren 1 S. r . . die gleichartig in Cypern, und
zwar in PhönikerstSdten, vorwiegend in dem Hauptorte
lörion vorkommen, wo sie nicht etwa als Import auf-
treten, sondern nach Ausweis des Thones an Ort und
Steile gearbeitet sind-'); sie geben sich dadurch als eigent-
lich phönikischer Typus ZU erkennen. Wie hier macht

sich die \i Engigkeit von ägyptischen Vorbildern und
andererseits von der assyrischen Kunst in \.\a~\ bei Heuzey,

■ und Annit stammend wird ■■
Zahl dei in den Louvre gelangten rerrakotten der ehe

■:. die 185a in Paris versteigert wurde
(Arch. Anzeiger 1853 S. 403). Die Fundangaben beruhen nach
Heuzey, Catal. S, •: nul den Aussagen des M. Guillaume Rey.
Zwei hionfiguren, ein Harpokrates (s. Nachtr. zu II S.
eine mit II -S. aof,a Übereinstimmende kauernde Aphrodite

imene werden Revue archeol. i8oö, I S. 0.1 aus dei N
pule im Süden von Tortoaa angeführt, „d'oü sont sorties quantite
d'antiquitcs mais oü jamais une fouille mitliodique n'a £ti

5i Heuzey, Catai. S. jo betont, dass der feine rote rhon,
der Jcr im ent-
wickelten attischen Stil ausgeführten thronenden Figuren von

■ ■

Figurines du Louvrc Tal. 8,1—3 und '?.i-\ abgebildeten
Besfiguren und Darstellungen von Gespannen geltend.
Dagegen tritt in der Reihe stehender und thronender
weiblicher Figuren I S. 41,1 c 42,3 e. 5. 43. 1. ad. sg
und der hockenden mannlichen Gestalt I S. 214,1 der
sehe Einfluss ein; die Stücke gehören der Sorte
der ionischen GetassligurenM an. die in Cypern in viel
geringerem Umfang vertreten ist. Auch die Figur des
sitzenden Alien I S. 222, ; wird hier anzuschliessen sein,
wahrend die stehende .weibliche Figur I S. 53,4, die
ganz ähnlich in Cypern wiederkehrt, dem schon ent-
wickelteren griechischen Archaismus angehört. Die< rruppe
gelagerter Figuren IS. 12,10 scheint mit cyprischen
Figuren des sog. gr&kophönikischen Stils am
Ähnlichkeit zu haben. Aus viel spaterer Zeit si

Figuren !1 S. .■.'-.. .N 1 300,6Anm.

;. (vgl. Heuzey, Catal. S. 91 unter dem \b&
„hasse e*poque gre'co-romaine". sow ie vermutlich die
Figur einer Kriophoros II S. -;,;;; A aus Amrit, eine
gleiche Darstellung II S. 364,6 ..aus Beirut« ■
derselben Gegend herrühren.

Im südlichen Phönikien sind TYROS und SIDON
die ein/igen bisher bekannten Fundstellen von Terrakotten.

\<>;i Tyros stammen zwei Köpfchen (Heuzey, Catal.
S. 94), von Sidon eine Anzahl nieist geringer Fragmente,
die aus ..kn von Renan in der Nekropole vorgenommenen
Grabungen in den Louvre gelangt sind. Sie sind •■<■"
Heuzey. Catal. S. 95 n. 219 239 beschrieben?), einige
sind nach Heuzey, Figurines du Louvre Tal. 6 und 12
im Typ.-Kai. I S 10..; wiedergegeben; sie .eigen wie

in der Technik der Herstellung aus Hohlformen, so im

'i Vgl, Heuzey, Catal. S.

■, Vgl, Kenn! Mission de Phenicie Taf. 3CX1V.
 
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