Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 411
Constantinus VII. Porphyrogenitus, De legationibus II
Papier · 1, 265, 2 Bll. · 20,5 × 14,5 cm · Venedig? · Zwischen 1540 und 1591.
- Schlagwörter (GND)
- Rom / Antike / Geschichtsschreibung.
- Diktyon-Nr.
- 66143.
1ar–v | vacat | |
1) | 1r–v | Anonymus, Pinax |
2r–4v | vacant | |
2) | 5r–266r | Constantinus VII. Porphyrogenitus, De legationibus II |
266v–268* | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Venedig?
- Entstehungszeit
- Zwischen 1540 und 1591. Die Wirkungsdaten des Kopisten (siehe unten) weisen auf eine Entstehungszeit zwischen 1540 und 1600 hin. In BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r wird der Kauf der Hs. als Teil eines vierbändigen Werkes (BAV, Pal. gr. 410, Pal. gr. 411, Pal. gr. 412, Pal. gr. 413) von Friedrich Sylburg am 11.10. 1591 quittiert, sodass sich der Zeitraum von 1540–1591 ergibt.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 1, 265, 2 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 20,5 × 14,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + II4 + 8 X164 + (V-1)173 + (X-1)192 + 2 X232 + 2 VIII265 + 1266 + 1267* + (I-1)268*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 268*. Nach 173 und evtl. vor 174 wurde je ein Bl. entfernt.
- Foliierung
- Durchgängig nummeriert mit arabischen Zahlen in der Ecke Kopfsteg – Außensteg (f. 1–266). Die Zahl 238 wurde in der Foliierung übersprungen. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 267*, 268*).
- Lagenzählung
- Die Lagen des Buchblocks (f. 5–267*) sind jeweils auf der ersten Lagenseite im Fußsteg mit griechischen Zahlen nummeriert (α’-ιε’). Dem Buchblock wurde eine zusätzliche Lage vorangestellt (f. 1–4), die ebenfalls mit α’ nummeriert wurde. Reklamanten sind auf den letzten Lagenseiten im Fußsteg parallel zum Text angegeben.
- Zustand
- Der Einband ist leicht berieben. Der spätere Rücken ist wurmstichig. Das Papier ist leicht vergilbt und fleckig; es sind erste Anzeichen von Tintenfraß erkennbar.
- Wasserzeichen
- Aufgrund des kleinen Formats wurden keine Aufnahmen der Wasserzeichen erstellt.
- Schriftraum
- 13,5 × 9 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 13 Zeilen.
- Schriftart
- Die Schrift von Darmarios ist eine aufrechte Gebrauchsschrift mit wenigen Unterlängen, aber ausgeprägteren Oberlängen bei τ, ε, ι und δ. Charakteristisch ist der große Zeilenabstand und das übergroße ε am Wortbeginn, siehe auch RGK I, Nr. 13; RGK II, Nr. 21, RGK III, Nr. 22.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Der Schreiber ist der Kopist Andreas Darmarios (RGK I, Nr. 13; RGK II, Nr. 21, RGK III, Nr. 22).
- Buchgestaltung
- Der Text ist als Fließtext angelegt, der sich in einzelne Kapitel und untergeordnete Paragraphen unterteilt. Die einzelnen Kapitel enden mit sich verjüngenden Zeilen und teilweise mit τέλος-Zeilen. Zusätzlich zur τέλος-Zeile des letzten Kapitels (f. 265v) wurde ein τέλος-Vermerk zum Gesamttext auf Folium 266r notiert.
- Buchschmuck
- Über den Kapiteln sind Wellenbänder und andere ornamentale Verzierungen platziert. In der hinzugefügten Lage ist dieses in schwarzer Tinte, in den übrigen Lagen in roter Tinte gestaltet. Die Titel der Kapitel sind rubriziert; die ebenfalls roten Initialen sind mit ausufernden Ranken verziert. Unter dem Text auf Folium 266r ist ein Punktornament gezeichnet.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Auf dem Vorderspiegel wurde die vatikanische Besitzmarke aufgeklebt. Auf Folium 1r wurde im Fußsteg die Signatur 411. Pal. gr: notiert und mittig der vatikanische Besitzstempel angebracht. Auf Folium 5r ist in der Ecke Kopfsteg – Bundsteg die Nummer 411 notiert. Auf Folium 265v wurde erneut der vatikanische Besitzstempel angebracht.
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909 (hier: ‚hochroter‘ Einband).
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die Hs. stammt aus der Werkstatt von Andreas Darmarios und wurde vermutlich
in Italien hergestellt. Der Codex gelangte mit weiteren Hss. in den Besitz von
Julius Pacius de Beriga (1550–1635), der den Codex wiederum am 11. Oktober 1591
mit weiteren griechischen Hss. als Teil eines vierbändigen Werkes (BAV, Pal. gr. 410, Pal. gr. 411, Pal. gr. 412, Pal. gr. 413) an den Heidelberger Bibliothekar Friedrich Sylburg
verkaufte, siehe die Quittierung in BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r. Siehe auch
Calvié, Le commerce, S. 105–107.
Die bisherige Nummerierung der Bände (BAV, Pal. gr. 410 = Tom. I, Pal. gr. 411 = Tom. II, Pal. gr. 412 = Tom. III, Pal. gr. 413 = Tom. IV) muss revidiert werden zu BAV, Pal gr. 413 = Tom. I, Pal. gr. 411 = Tom. II, Pal. gr. 410 = Tom. III, Pal. gr. 412 = Tom. IV.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
276f.; Laurent Calvié, Le commerce transalpin du
copiste-libraire vénitien Andréas Darmarios entre 1582 et 1585, in:
Revue d'Histoire des Textes 15 (2020), S. 89–168, hier: S. 105–107, 158f.,
168.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–v
- Verfasser
- Anonymus.
- Titel
- Pinax.
- Titel (Vorlage)
- τόμος β’: πίναξ (πίναξ am Rand erg.).
- Incipit
- 1r περὶ πρέσβεων ἐθνῶν πρὸς.
- Explicit
- 1v τέλος τοῦ πίνακος.
2) 5r–266r
- Verfasser
- Constantinus VII. Porphyrogenitus (GND-Nr.: 119022397).
- Titel
- De legationibus II.
- TLG-Nummer
- 3023.001.
- Angaben zum Text
- f. 5r–10r Kapitel περὶ πρέσβεων ἐθνῶν πρὸς ῥωμαίοις : ἐκ τῆς Ἱστορίας ἀῤῥϊανοῦ ἀναβάσεως ἀλεξανδροῦ; f. 10v–112v Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας ἀππιανοῦ τῆς ἐπιγραφομένης βασιλικῆς; f. 113r–126r Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας μάλχου ῥήτορος τοῦ φιλαδελφέως; f. 126v–157v Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας πρίσκου ῥήτορος; f. 158r–173v Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας εὐναπίου σαρδιανοῦ; f. 174r–265v Kapitel [ἐκ τῆς ἱστορίας πολυβίου].
- Titel (Vorlage)
- τόμος β’ :.
- Textgestaltung
- Die Kapitel beginnen mit ornamentalen Verzierungen und rubrizierten Überschriften. Die einzelnen Paragraphen von Kapitel 1 beginnen mit Lombarden, Paragraph 2 jedoch mit einer Rankeninitiale in roter Tinte. Vereinzelt sind Korrekturen des Schreibers in margine vorhanden. Das zweite Kapitel endet mit der τέλος-Zeile τέλος τῆς ἱστορίας ἀππιανοῦ. Das dritte Kapitel endet mit der τέλος-Zeile τέλος τῆς ἱστορίας μάλχου. Das vierte Kapitel endet mit der τέλος-Zeile τέλος τῆς ἱστορίας πρίσκου. Das Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας εὐναπίου σαρδιανοῦ endet der Überlieferung entsprechend f. 173v fragmentarisch. Das Kapitel [ἐκ τῆς ἱστορίας πολυβίου] beginnt der Überlieferung entsprechend f. 174r fragmentarisch.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Von der Hand des Angelo Mai wurde f. 10v ed. Ursin. p. 334., f. 112v ed. Ursin p. 370, f. 113r ed. Hoesch. p. 73., f. 126r ed. Hoesch. p. 78, f. 126v ed. Hoesch. p. 21, f. 157v ed. Hoesch. p. 34 notiert. Auf Folium 174r steht von der Hand Friedrich Sylburgs im Kopfsteg notiert und später durchgestrichen Sequentia ex Diodoro vel Polybio vodentur excerpta und von der Hand Mais Ex Polybio lib. XVIII. 17. A. Maius.
- Edition
- Karl de Boor, Excerpta historia iussu imp. Constantini Porphyrogeniti confecta vol. 1: excerpta de legationibus, Berlin 1903, Teil 1: S. 513–599; Teil 2: S. 229–277 (Hs. wurde nicht für die Ed. berücksichtigt).
- Bearbeitet von
- Paul A. Neuendorf, Universitätsbibliothek Heidelberg, 12.02.2021.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.