Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 413
Constantinus VII. Porphyrogenitus, De legationibus I
Papier · 1, 268, 3 Bll. · 30,3 × 20,1 cm · Vermutlich Italien · 2. Hälfte 16. Jh., nicht nach 1591
- Schlagwörter (GND)
- Antike / Geschichtsschreibung.
- Diktyon-Nr.
- 66145.
1ar–v | vacat | |
1) | 1r–261v | Constantinus VII. Porphyrogenitus, De legationibus I |
261v–264v | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Vermutlich Italien.
- Entstehungszeit
- 2. Hälfte 16. Jh., nicht nach 1591 . Darauf weisen die Wirkungsdaten des Kopisten (s. zu den Schreibern). In BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r wird der Kauf der Hs. als Teil eines vierbändigen Werkes (BAV, Pal. gr. 410, BAV, Pal. gr. 411, BAV, Pal. gr. 412, BAV, Pal. gr. 413) von Friedrich Sylburg am 11.10.1591 quittiert, sodass sich der Zeitraum 2. Hälfte 16. Jh., nicht nach 1591 ergibt.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 1, 268, 3 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 30,3 × 20,1 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + V10 + 21 VI256 + III261 + 2263 + (I-1)264. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 264.
- Foliierung
- Der Buchblock ist mit arabischen Zahlen in der Ecke Kopfsteg – Außensteg mit dunkler Tinte nummeriert (f. 1–261). Bll. 101a, 152a, 184a, 206a, 208a und 257a wurden in der Zählung ausgelassen; die Paginierung 176 wurde doppelt vergeben (Bl. 176 und 176a). Auf den auf den Buchblock folgenden Leerseiten wurde die Zählung mit Bleistift fortgesetzt (262–264). Die Bezeichnung des ungez. Bl. folgt dem Digitalisat (1a).
- Lagenzählung
- Die Lagen des Buchblocks (f. 1–261) sind jeweils auf der ersten Lagenseite im Fußsteg mit griechischen Zahlen nummeriert (α’-κγ’). Parallel zum Bundsteg sind auf den letzten Lagenseiten Reklamanten angegeben.
- Zustand
- Der Einband ist leicht berieben und vorn etwas fleckig. Der Rücken ist wurmstichig. Das Papier des Hs. ist vergilbt und teilweise fleckig. Auf dem Vorderspiegel und f. 1a sind ebenfalls Spuren von Wurmfraß erkennbar. Es sind auf den Seiten des Buchblocks Anzeichen von Tintenfraß erkennbar.
- Wasserzeichen
- Umkreister Pilger mit Hut und Pilgerstab, darunter die Buchstaben N und G als Beizeichen, ähnlich Briquet 7602 (1552, Provence).
- Schriftraum
- 21,7 × 11,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 20 Zeilen.
- Schriftart
- Die Schrift von Iacobus Episcopulus ist eine nach rechts geneigte, gedrängte Gebrauchsschrift siehe auch RGK I, Nr. 144; RGK II, Nr. 192, RGK III, Nr. 242.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Der Schreiber ist der in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. tätige Kopist Iacobus Episcopulus (RGK I, Nr. 144; RGK II, Nr. 192, RGK III, Nr. 242). Die Hs. wurde zuvor fälschlicher Weise Andreas Darmarios zugeschrieben, wie bei Mariev, Fragmenta, S. 25*.
- Buchgestaltung
- Der Text ist als Fließtext mit schmalem Schriftspiegel angelegt, der sich in einzelne Kapitel und untergeordnete Paragraphen unterteilt. Die einzelnen Kapitel enden mit sich verjüngenden Zeilen und teilweise mit τέλος-Zeilen.
- Buchschmuck
- Der Beginn des Textes wird durch einen rubrizierten Rankenfries markiert. Der Titel ist – ebenso wie die Rankeninitiale – in roter Tinte gezeichnet. In gleicher bzw. ähnlicher Form sind die Anfänge der einzelnen Kapitel gestaltet. Die einzelnen Paragraphen der Kapitel beginnen teils mit schlichten Lombarden, teils mit leicht verzierten Initialen, teilweise auch in roter Tinte.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Auf dem Vorderspiegel wurde die vatikanische Besitzmarke aufgeklebt. Auf Folium 1r wurde im Fußsteg die Signatur 413. Pal. gr notiert. Auf derselben Seite wurde der vatikanische Besitzstempel angebracht und im Kopfsteg die Signatur 413 (darüber durchgestrichen 406?) verzeichnet. Auf den Folia 260v und 261r wurde erneut der vatikanische Besitzstempel angebracht.
- Einband
- Brauner Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909 (hier: ‚hochroter‘ Einband).
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die Hs. stammt aus der Werkstatt von Iacobus Episcopulus und wurde
vermutlich in Italien hergestellt. Der Codex gelangte mit weiteren Hss. in den
Besitz von Julius Pacius de Beriga (1550–1635), der den Codex wiederum am 11.
Oktober 1591 mit weiteren griechischen Hss. als Teil eines vierbändigen Werkes
(BAV,
Pal. gr. 410, BAV, Pal.
gr. 411, BAV, Pal.
gr. 412, BAV, Pal.
gr. 413) an den Heidelberger Bibliothekar Friedrich Sylburg verkaufte,
siehe die Quittierung in BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r. Siehe auch
Calvié, Le commerce, S. 105–107.
Die bisherige Nummerierung der Bände (BAV, Pal. gr. 410 = Tom. I, Pal. gr. 411 = Tom. II, Pal. gr. 412 = Tom. III, 413 = Tom. IV) muss revidiert werden zu BAV, Pal gr. 413 = Tom I, Pal. gr. 411 = Tom. II, Pal. gr. 410 = Tom. III, Pal. gr. 412 = Tom. IV.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
268f.; Laurent Calvié, Le commerce transalpin du
copiste-libraire vénitien Andréas Darmarios entre 1582 et 1585, in:
RHT 15 (2020), S. 89–168, hier: S.
105–107, 158f., 168; Sergei Mariev, Ioannis Antiocheni fragmenta quae
supersunt omnia, Berlin u.a. 2008; Canart 2008a, S. 41–63, hier: S. 42; Elia 2014, S. 31; Pia Carolla, Nuovi manoscritti di Giacomo
Episcopopulo. Saggio di un'indagine su alcuni collaboratori di Andrea
Darmario, in: Antonio Bravo Garcia (Hrsg.),
The Legacy of Bernard de Montfaucon: Three Hundred Years of Studies
on Greek Handwriting. Proceedings of the Seventh International Colloquium of
Greek Palaeography (Madrid - Salamanca, 15–20 September 2008), Turnhout 2010 (Bibliologia 31), S. 243–255, 809–814; hier: S. 246; Dionysius von Halicarnassus, Rome et la conquête de l'Italie aux
IVème et IIIème s. avant J. C., Fragments 2, ed. Sylvie
Pittia, Paris 2005, S. 53.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–261v
- Verfasser
- Constantinus VII. Porphyrogenitus (GND-Nr.: 119022397).
- Titel
- De legationibus I.
- TLG-Nummer
- 3023.001.
- Angaben zum Text
- f. 1r–3r Kapitel προοίμϊον; f. 3v–5r Kapitel ὅσους ἐδέξαντο πρέσβεις βασιλέων ῥωμαίων ἐθνικοί, καὶ ποίῳ σχήματι τούτους ἐδέξαντο, καὶ μεθ’ ὁποίας δοχῆς. Ἐκ τῆς ἱστορίας Πέτρου πατρικίου καὶ μαγίστρου; f. 5r–7v Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας γεωργίου μοναχοῦ; f. 7v–22r Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς χρονικῆς ἰωάννου ἱστορίας; f. 22r–81r Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας πολυβίου; f. 81r–90r Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας ἀππιανοῦ τῆς ἐπιγραφομένης ἰταλικῆς; f. 90r–96r Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας ζωσίμου ἀσκαλωνίτου; f. 96v–98r Kapitel περὶ πρέσβεων. ἐκ τῆς ἰουδαϊκῆς ἀρχαιολογίας ἰωσήπου; f. 98v–99r Kapitel Διοδώρου. ἐκ τῆς ἱστορίας διοδώρου σικελιώτου; f. 99v–107v Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας δίωνος κοκκιανοῦ; f. 108r–v Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας ἀρριανοῦ ἀναβάσεως ἀλεξάνδρου; f. 109r–144v Kapitel περὶ πρέσβεων ἐθνικῶν πρὸς ῥωμαίους. ἐκ τῆς ἱστορίας προκοπίου καισαρέως; f. 145r–182v Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας πρίσκου ῥήτορος καὶ σοφιστοῦ τῆς γοτθικῆς; f. 183r–198v Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας μάλχου ἐκ τῶν βυζαντιακῶν; f. 199r–254r Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας μενάνδρου (Zwischenüberschriften: f. 217v πρεσβεία Ἰουστίνου πρὸς πέρσας; f. 234v πρεσβεία ἐκ τοῦ ὀγδόου λόγου μενάνδρου); f. 254v–261r Kapitel περὶ πρέσβεων ῥωμαίων πρὸς ἐθνικούς. ἐκ τῆς ἱστορίας θεοφυλάκτου ἀπὸ ἐπάρχου καὶ ἀντιγράφων.
- Titel (Vorlage)
- ὑπόθεσϊς τοῦ περὶ πρέσβεων τεύχους ῥωμαίων πρὸς ἐθνικοὺς :.
- Textgestaltung
- Vereinzelt sind Marginalien und Aufzählungszeichen von der Schreiberhand vorhanden.
- Edition
- Karl de Boor, Excerpta historia iussu imp. Constantini Porphyrogeniti confecta vol. 1: excerpta de legationibus, Berlin 1903, Teil 1: S. 1–227 (Hs. wurde nicht für die Ed. berücksichtigt).
- Bearbeitet von
- Dr. Paul Achim Neuendorf, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 413. Beschreibung von: Dr. Paul Achim Neuendorf (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.