Archivalien der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Inventare des Japanischen Palais
Das Japanische Palais in Dresden beherbergte einst die Porzellansammlung August des Starken (1670–1733), Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Mehrere Inventare dokumentieren die gesamte Innenausstattung des Palais im 18. Jahrhundert.
Die Palaisinventare von 1721 und 1779 werden in der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt. Erstmals wurden sie auf der digitalen Plattform The Royal Dresden Porcelain Collection des Museums vollständig veröffentlicht.
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INVENTARIUM über das Palais zu Alt-Dresden. Anno 1721
Das „INVENTARIUM über das Palais zu Alt-Dresden. Anno 1721“ ist das erste bekannte Inventar. 1721 angefertigt und bis mindestens 1727 geführt, listet es ostasiatisches und Meissener Porzellan, Specksteinschnitzereien, Möbel, Kunstwerke, sowie Haushaltsgeräte und -textilien. Bis 1759 befand sich das Buch in der Obhut von Martin Teuffert (1684–1760), der von 1717 bis 1760 Bettmeister des Palais war.
Inventarium vom chur fürstl. sächsischen Japanischen Palais zu Neustadt bey Dresden, 1779
Das „Inventarium vom chur fürstl. sächsischen Japanischen Palais zu Neustadt bey Dresden“ von 1779 ist eine überarbeitete Version des Katalogs von 1721. Es besteht aus fünf Bänden und basiert strukturell auf dem früheren Verzeichnis. Aufgrund zahlreicher Ergänzungen der Sammlung seit 1733, aber auch infolge von Verlusten während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) wurde unter der Aufsicht des Bettmeisters Joseph Lechner (1727–1808) und des Hausmarschallamtssekretärs Johann Georg Anger (Lebensdaten unbekannt) eine Revision der Sammlung vorgenommen. Randnotizen deuten darauf hin, dass das Inventar noch bis ins 19. Jahrhundert aktiv geführt wurde.