Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Kunstdenkmälerinventare

Zeichnung von Konstanz aus der VogelperspektiveIn der Bundesrepublik existieren ca. 800.000 eingetragene Denkmäler, die von einfachen Bildstöcken und Altären bis hin zu Burgen und Kathedralen reichen. Doch allein in den letzten Jahrzehnten gingen über 100.000 Baudenkmale verloren (Quelle) – umso verständlicher ist daher das Bedürfnis nach einer Inventarisierung und Sicherung der Kunst- und Kulturddenkmäler. Die sogenannten "Kunstdenkmälerinventare" wurden seit dem Ende des 19. Jhs. erstmals in schriftlicher Form festgehalten. Die UB Heidelberg baut hier eine georeferenzierte Online-Präsentation auf, mit der die digitalisierten und open acess zugänglichen Kunstdenkmälerinventare über einen Ortsindex oder in einer interaktiven Mappe visualisiert aufgerufen werden können.

Bereits online zugänglich sind die Reihen (z.T. noch nicht vollständig):

Zur Entstehung der Kunstdenkmälerinventare

Das Desiderat, Denkmäler zu inventarisieren, entspringt der im 18. Jh. aufkeimenden Wertschätzung des eigenen kulturellen Erbes. Dass hierbei zunächst nur Kunstwerke kleineren Formats im Fokus des staatlichen Interesses standen, beweist etwa die von Karl Friedrich erlassene Weisung des Kirchenrates der Markgrafschaft Baden von 1756, in der die Mitglieder der Pfarreien mit der Sichtung und Meldung ihrer Antiquitäten beauftragt wurden (Quelle). Doch erst zu Beginn des 19. Jhs. gewann die Bewegung an Fahrt, so etwa im Jahr 1811 mit der Inventarisierung der römischen Altertümer von Baden oder der von Karl Friedrich Schinkel im Jahr 1815 angestoßenen Inventarisierung der Denkmälern in Preußen. Im frühen 19. Jh. stellten sich zunächst lokale Vereine, später dann ganze Regierungsorgane der Herausforderung, die Kunstdenkmäler ihrer Einzugsgebiete in Form offizieller Kunstdenkmälerinventare vorzulegen. Das erklärte Ziel war hierbei die „Aufsuchung, Erhaltung, Erläuterung und Abbildung historisch oder künstlerisch wichtiger Denkmäler der vaterländischen Vorzeit“.

Zu den frühsten offiziellen Kunstdenkmälerinventaren zählt die zwischen 1887 und 1913 in fünfzehn Bänden vorgelegte Reihe „Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden“, die zusammen mit anderen Reihen nun in der Kunsttopographie Deutschlands in digitalisierter und georeferenzierter Form vorliegt.

zum Seitenanfang