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Freie Vereinigung Darmstädter Künstler [Editor]; Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathilden-Höhe <Darmstadt> [Editor]
200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830 - 1930: Darmstadt, Mathildenhöhe 1930 ; vom 22. Juni bis 28. September 1930 ; als Festgabe zur 600-Jahr-Feier der Stadt Darmstadt — Darmstadt, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.24096#0020
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Frankfurt a. M» 1860, ein Neffe Mollers. Er hatte nach ausge-
dehnten Reisen eine rege Bautätigkeit entwickelt und zahlreiche
Werke über Architektur und Ornamentik sowie poetische Werke
herausgegeben. Von 1830 ab war er Professor der Baukunst am
Städelschen Institut. Von ihm sind zahlreiche wertvolle und inter-
essante Aquarelle vorhanden.
über den Bildnis- und Schlachtenmaler Carl Alberti, mit
Lucas befreundet, waren bisher nähere Angaben nicht zu er-
langen, er soll fürden hessischen und russischen Hof Schlachten-
bilder gemalt haben. Zu den auffallend vielen schon in jugend-
lichem Alter verstorbenen Darmstädter Künstlern gehört auch
der begabte Bildhauer Franz Ha rres, geb. 1809, gest. in Rom
1835. Er hat auch landschaftliche Arbeiten, Illustrationen, zart
und fromm empfundene kleine nazarenische Bildchen gemalt.
Eine sehr ausgedehnte Tätigkeit als Bildnismaler hat Joseph
Hartmann (geb. 1812 zu Ried in der Rhön) ausgeübt. Zum Hof-
malerernannt, ließ ersieh 1848 hier nieder, über seinen Studien-
gang ist nichts bekannt. Hartmann verfügte über ein sicheres,
ganz hervorragendes Können, er arbeitete leicht und rasch.
1849 malt er in kleinem Maßstab ein ganz vortreffliches Bildni s
des Prinzen Emil von Hessen, bald darauf ein ebensolches einer
Prinzessin von Ysenburg-Büdingen und dann eine staunenswerte
Anzahl von Fürstlichkeiten, Standesherren und der ganzen Bür-
gerschaft. Oft führen ihn Aufträge nach auswärts, nach Berlin,
Paris. Es entstehen auch Gruppenbildnisse, die ungemein ge-
schickt in der Komposition sind (z. B. das ausgezeichnete Rum-
meische Familienbild) mit feiner Durchführungides Kostümlichen ,
der Hände. Seine Malerei war flüssig und ziemlich pastos, bei
weitem nicht so glatt wie die der meisten beim Publikum be-
liebten Porträtisten. OhneZweifel gehörtHartmann zu den besten
Bildnismalern seiner Zeit. Von ihm erzählt Karl Raupp in seinen
„Erinnerungen eines deutschen Malers"u.a.: „Der Hof malerjoseph
Hartmann war ein prächtiger Mann. Von freundlicher Liebens-
würdigkeit gegen den jugendlichen Besucher seines Ateliers,
der mit Staunen die fast zahllosen Porträts, farbigen und be-
gonnenen, die sein Atelier füllten, bewunderte. Ich sah niemals,
auch beim renommiertesten Künstler nicht, solche Massen von
bestellten Portraits und zugleich solchen Fleiß und solche Pro-
 
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