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Freie Vereinigung Darmstädter Künstler [Hrsg.]; Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathilden-Höhe <Darmstadt> [Hrsg.]
200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830 - 1930: Darmstadt, Mathildenhöhe 1930 ; vom 22. Juni bis 28. September 1930 ; als Festgabe zur 600-Jahr-Feier der Stadt Darmstadt — Darmstadt, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.24096#0021
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duktivität wie bei Hartmann. Er gehörte der Zeit der Auffassung
des Portraits an, wie sie Stieler, der Maler der Schönheitsgalerie,
und Winterhalter in Paris tonangebend für den Geschmack ein-
geführt hatten. Aber Hartmann war, wie ich es empfand, ge-
sünder als beide, jedenfalls freier und wahrer als sein Vorbild
Stieler in München." Hartmann starb 1885.
Zu den heute in der Vaterstadt Darmstadt nur noch selten ge-
nannten und wenig bekannten Malern gehören die Brüder
Ludwig und Julius Lange. Ludwig Lange, 1808 — 1868,
Schüler Georg Mollers, war Architekt, Landschaftszeichner und
Maler. Schon früh hatte er viele Vorlagen für den Kupfer- und
Stahlstich gezeichnet, die in den Werken des bekannten großen
Verlages von G. G. Lange große Anerkennung und Verbreitung
gefunden hatten. Er begleitete Rottmann zur Aufnahme archi-
tektonischer Zeichnungen auf seiner griechischen Reise und
wurde „dabei so tief in die Atmosphäre des Meisters gezogen,
daß seine gelegentlichen malerischen Arbeiten zu den wert-
vollsten Erzeugnissen aus dessen Kreis gehören, gerade weil
sie vom Augenblick eingegeben scheinen und auf alle billigen
Wirkungen verzichten". Nach mehrjährigem Aufenthalt in Athen,
1834 — 38, wo er auch am Gymnasium Zeichenunterricht ge-
geben hatte, kehrte er 1839 nach München zurück und wurde
dort 1847 als Professor der Architektur an die Akademie
berufen. Seine lithographierten „Malerische Ansichten der merk-
würdigsten und schönsten Kathedralen, Kirchen und Monumente
der gotischen Baukunst am Rhein, Main und der Lahn" (Frank-
furt 1833—34) hatten ihn schon recht bekannt gemacht. Gemein-
sam mit dem Kupferstecher Ernst Rauch gab der vielgereiste
Künstler dann nach seinen Zeichnungen Ansichten der vornehm-
sten Städte in Deutschland, ihrer wichtigsten Kirchen und son-
stigen Baudenkmäler in Stahlstich heraus. In drei Bänden ver-
öffentlichte er seine architektonischen Entwürfe als „Werke der
höheren Baukunst" (Darmstadt 1846—55). Lange baute die Kgl.
Villa bei Berchtesgaden und den älteren Teil des Leipziger Mu-
seums. Er starb 1868 in München.
Der jüngere Bruder Julius Lange, geb. 1817 in Darmstadt,
f 1878 in München, war zuerst auch Schüler von Franz Hubert
Müller. Bereits im Alter von 15 Jahren war er an einer Sammlung
 
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