den zahlreichen religiösen und geschichtlichen Bildern, Szenen
aus Shakespeare u.a. dürfte das „Marburger Religionsgespräch"
der Darmstädter Galerie mit an erster Stelle stehen. Für den
großherzoglichen Hof malte er viele Bildnisse, recht gut die
großen Repräsentationsbilder von Großherzog Ludwig III. und
Großherzogin Mathilde u. a., auch malte er die Fortsetzung
der von Peter App begonnenen Ahnengalerie des hessischen
Hauses mit mehr Glück als dieser, da ihm die Modelle dazu
sitzen konnten. Auch Illustrationen und Steinzeichnungen hat
Noack als sicherer Zeichner mit Geschick ausgeführt.
Paul Weber, 1823—1916, war nur wenig jünger als Noack,
aber er überlebte ihn, der doch auch schon hochbetagt starb,
noch um 11 Jahre, war aber auch in seiner Spätzeit noch frischer,
wandlungsfähiger und im ganzen naturnäher als der Darm-
städter Freund. Schon mit dreizehn Jahren wurde er Schüler
von Lucas, des Vaters Freund, der tüchtige Miniaturmaler
F. J. Hill, hatte des Knaben Kunstliebe geweckt und ihn zu Natur-
studien angehalten, jede freie Minute wird zum Zeichnen be-
nutzt, mit Begeisterung werden die alten Eichen im Park studiert.
Mit 19 Jahren geht er nach Frankfurt a. M., ans Städelsche
Institut, wo der kurz vorher dorthin berufene Jakob Becker
große Anziehungskraft auf die Jugend ausübte. Bevor Weber
1844 nach München ging, hatte er schon eine stattliche Reihe
schön durchgeführter und staffierter Landschaften, meist Motive
aus Oberhessen gezeichnet, die der Verlag von G. G.
Lange für seine Veröffentlichungen in Stahl stechen ließ. In
München arbeitete er selbständig, erfreute sich aber der Anteil-
nahme und des Rates von Karl Rottmann. 1846 durfte Weber
im Gefolge des jugendlichen Prinzen Luitpold von Bayern dessen
große Orientreise als Zeichner mitmachen, er sieht Konstan-
tinopel und Smyrna, Griechenland, Sizilien, Italien. Eine reiche
Sammlung von figürlichen Kompositionen und landschaftlichen
Aufnahmen in ungemein feinen Bleistiftzeichnungen und Aqua-
rellen entstanden. Aber Weber bleibt danach nicht in München,
es locken ihn wie so viele junge Deutsche die belgischen Kolo-
risten nach Antwerpen. Dort malt er dann bei Wappers und
Dyckmans Köpfe und begeistert sich an Rubens, sein Ziel ist die
Figurenmalerei, das Bildnis. Aber noch im selben Jahr geht der
30
aus Shakespeare u.a. dürfte das „Marburger Religionsgespräch"
der Darmstädter Galerie mit an erster Stelle stehen. Für den
großherzoglichen Hof malte er viele Bildnisse, recht gut die
großen Repräsentationsbilder von Großherzog Ludwig III. und
Großherzogin Mathilde u. a., auch malte er die Fortsetzung
der von Peter App begonnenen Ahnengalerie des hessischen
Hauses mit mehr Glück als dieser, da ihm die Modelle dazu
sitzen konnten. Auch Illustrationen und Steinzeichnungen hat
Noack als sicherer Zeichner mit Geschick ausgeführt.
Paul Weber, 1823—1916, war nur wenig jünger als Noack,
aber er überlebte ihn, der doch auch schon hochbetagt starb,
noch um 11 Jahre, war aber auch in seiner Spätzeit noch frischer,
wandlungsfähiger und im ganzen naturnäher als der Darm-
städter Freund. Schon mit dreizehn Jahren wurde er Schüler
von Lucas, des Vaters Freund, der tüchtige Miniaturmaler
F. J. Hill, hatte des Knaben Kunstliebe geweckt und ihn zu Natur-
studien angehalten, jede freie Minute wird zum Zeichnen be-
nutzt, mit Begeisterung werden die alten Eichen im Park studiert.
Mit 19 Jahren geht er nach Frankfurt a. M., ans Städelsche
Institut, wo der kurz vorher dorthin berufene Jakob Becker
große Anziehungskraft auf die Jugend ausübte. Bevor Weber
1844 nach München ging, hatte er schon eine stattliche Reihe
schön durchgeführter und staffierter Landschaften, meist Motive
aus Oberhessen gezeichnet, die der Verlag von G. G.
Lange für seine Veröffentlichungen in Stahl stechen ließ. In
München arbeitete er selbständig, erfreute sich aber der Anteil-
nahme und des Rates von Karl Rottmann. 1846 durfte Weber
im Gefolge des jugendlichen Prinzen Luitpold von Bayern dessen
große Orientreise als Zeichner mitmachen, er sieht Konstan-
tinopel und Smyrna, Griechenland, Sizilien, Italien. Eine reiche
Sammlung von figürlichen Kompositionen und landschaftlichen
Aufnahmen in ungemein feinen Bleistiftzeichnungen und Aqua-
rellen entstanden. Aber Weber bleibt danach nicht in München,
es locken ihn wie so viele junge Deutsche die belgischen Kolo-
risten nach Antwerpen. Dort malt er dann bei Wappers und
Dyckmans Köpfe und begeistert sich an Rubens, sein Ziel ist die
Figurenmalerei, das Bildnis. Aber noch im selben Jahr geht der
30