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Freie Vereinigung Darmstädter Künstler [Hrsg.]; Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathilden-Höhe <Darmstadt> [Hrsg.]
200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830 - 1930: Darmstadt, Mathildenhöhe 1930 ; vom 22. Juni bis 28. September 1930 ; als Festgabe zur 600-Jahr-Feier der Stadt Darmstadt — Darmstadt, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.24096#0045
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schaffen der Umgebung von Darmstadt, bei Dachau, Chiemsee
und dem Gebirg, Jagdstücke und Waldinneres und macht sich
in späteren Jahren besonders durch Bilder vom Hühnerhof be-
kannt, bei denen Tiere, Landschaft und Vordergrund mit großer
Liebe studiert sind.
Schüler von Löfftz, vorher bei Benczur und Lindenschmit in
München, war auch Heinz Heim, geb. 1859 in Darmstadt. Die
außergewöhnliche Begabung des Künstlers zeigt sich alsbald
in derartig meisterhaften.Studien, daß er^bereits 1882 mit einem
Lehrauftrag an der Akademie betraut wird. Heim will indes noch
nicht in Amt und Würden seßhaft sein, sondern Können und
Anschauung erweitern, er geht 1886 nachiParis, wo er bei Bou-
guereau und Robert-Fieury auf der Akademie Julian vortreffliche
Studien, hauptsächlich Akte, malt und besonders von Bastien-
Lepage starke Eindrücke empfängt. 1887—1888 istjer in Mainz
(Studien aus dem Pfründnerhaus), dann in Darmstadt*und dem
Odenwald tätig. Erst 35 Jahre alt, erliegt er 1895 einem schweren
Leiden. Dennoch ist es ein reichesjjWerk, das Heim hinterlassen,
er gehört in [Deutschland zu den Bahnbrechern der Freilicht-
malerei und seine Bilder zählen zu den feintonigsten und voll-
endetsten jener Jahre. Als Zeichner ist er in seiner Art ganz
unerreicht. Er verstand es, seine ;Rötelzeichnungen konturlos
derart malerisch zu halten wie kein anderer, nie verliert er bei
aller Feinheit der Tonwerte die feste Form. Seine besten Werke,
zu denen neben denen der Darmstädter Galerie der „Einsame
Gast", das Bildnis der Mutter u. a. gehören, stehen in der Nähe
Leibis.
Der Landschaftsmaler C a r If An ding, geb. zu Darmstadt 1852,
erst Kaufmann, ist etwas spät zur Malerei gekommen. Er hat
tüchtige Landschaften im Sinne seines Meisters Schönleber in
Karlsruhe gemalt, f 1894.
Noch ist in Darmstadt die unmittelbare Tradition zur Kunst des
Meisters Lucas nicht abgebrochen. Wir haben die]Freude, zwei
seiner Schüler, die Professoren He'rmann Müller, Architekt
und Illustrator, sowie Heinrich R.,Kröh, Sohn des Malers und
Gemäldeinspektors Friedrich Kröh (1811—1890), noch unter
uns zu sehen. Die Kunst der Lebenden steht hier nicht zur
Besprechung.

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