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Bei vorüberqebcndfr Ztrankheit mnß oer Diennbote nni Ko.
stcn der Dienstherrschatt rnit arztlicher Hulfe, Kost und Pflcqe verwrgt
lverden; bci laitgwierigcr, eckelhaüer nnd anfteckender Kranklreit muß adcr
sein anderweiti.zeo Unterkommen durch Anzeige bei der Polizeidcdorre
veranlaßt werdcn. l§ )

Da in Heidelberg fiir ieden Dienstboten Spitalbeitrag bczahlt
wird, so kann derselbe jeweils sogleich unentgcldlich im Spitalc aufge.
nommen werden. Die Kosten dcs Bcgrabnistes kommen nicht auf den
Dienstherrn.

Die Dienstherrschaft bat fnr alle auf ihr Geheiß unternommciien
Handlungen des Dienstdoteu, sowie üderhaupt fur desten Penehmeu
in den ihm anvcrtraiitcn Diensthandluiigen zu baften, sofcrn fie nicht be-
weiscn kann, daß sie die Handlung, fiir dic sie verantwortlich gemacbt
werden soll, nicht habc hindcrn konntn (L N S. lZ84); für vic auf ihreu
Namcn ausgenommencn Waaren und Gelder haftet die Herrfchaft nnr
dann, wenn sie schriftlich eingc oilligt over dem Dienstboten das Bnch
anvertraut hat, in wclches solche Abgaden eingetragen werden. Sie
wird anch fnr das Ansborgen des Dienstdoten verhaftet, wenn sie frühcr
den Dienstboten abgesehickt hat, auf seinen Namen Waaren zn borgcn
und solchc Schnlden anerkannt hat (§ Z7)

Dem Dicnftbotett ist bci seinemAnotritt cin gewissenhaftcsZeng-
niß üder die Daner dcr Dicnftzeit, uder scine Sittlichkcit, Treue und
Fleiß ano;ustcUcn. Pei ungegrundeter Welgtrnng wird die Dicnstherr-
schan dnrch die Dbrigkeit dazn angei-altcn. Wer falsche Zeugnisie aus-
stellt, wodnrch Andere in Schadcn gerathen, ist dafur haftbar. t§ 52.51,66).

Der Dienstbote soll vor Adlanf der Dienstzeit ohne gcfcplichen Gruiid
nicht aus dem Dienste geschickt werdcn. Geschieht es dock', so ist ihm
der Lohn. cnvaige Livrce unv das Htostgcld bis zum Abtauf der Dicnst-
zeit zn lcistcn.

Gescyliche Gründe znr Fortwcisung ohne Entschädi-
gung sind: 1. Thätlichkcit, Schimpfworte, ehrenrndrigeNachrcden, bo?-
hafte Verhcpnngen in dcr Familie; 2. bcharrlicher Uiigedorfam; U. Per-
leitnng der Kinder dcr Dienstberrschaft zum Bofen ocer vcrdachtiger llm.
gang mit ihncn; 4. Dicbstahl oder Unneue, anch Vcrlcitung dcr ')tebcn
dicnstdoten; ä. Porgen auf dcn ^kamcn der Herrschaft; 6. Vcrkauf odcr
Verscpen der noch nicht verdienten l!ivree. znm Theil oder ganz; 7. Gc-
wohndeit. ohne Vorwisien der Duustherrsckiaft außcr dcm Hause zn blei-
ben, nbcrhaupt cin mehrfacher Zurechtwcifnng ungeackuet fortgefcvter uin
sittlicher Lebenswandcl; 8. fortgesepte Unvorstcbtigkcit mit Fencr nnv
Lichk, ergangcner Warnnngen nngeachtet, oder, wenn wirklich Feuer da
durch eiitstandcn ift; 9. sclbstvcrfchnldete, ansteckende oder eckelhafte Krank-
heit; 10. Gefangniß von langerer Daner als8Tage; l t. Schwangcrschan.

Nach knrzer Aufküttdigiing: l2. Untanglichkcit zn den Gcschaf-
tcn, wo;n er erwcislich gcdingt worden; l'l. muthwiUigc Vcrnachlasiigimg
des DiciisteS, besonders wicdcrhelies Anolanfen ohne Erlaildiii!); 17. Gc-
wohnheit ves Truiikcö oder Spielcs, anhattciide Zankcrci oder Schlagcrei
mit dcn Nebendienstbotcn; 15. Bermogcnszerfall des Dicnnherr.i.

Jn allen diesen Zällen crhalt der Dienstbote Host imd Lobn
bis zum Tage der Sntlasinng; die Montnr nimmt der Dienstherr znrnck
in den drei lrptcn Fallen und wcnn dcr Bedicnte schon ein halbcs Zahr
gedient hat, mit Auonahme der kleiuen Montnr.

llk. C in gehung, A n fhebn ng. Daner n. 1! m f ang dcsDi e n st v e r-
trageS, sowie richterliche Zuständigkeit bei Etreitgkeiien.

Nur wenn nichls Pcsondercs verabrcdet wordcn, sind zwischcn Dienst'
herren nnd Dicnst'.olen dic Pcst,mmungcn Gcsey, wic sic hicr ausgcnihrt
 
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