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' . ' n. Diknftwnsttng fur den Fleischdtschaucr:

8 7. Bci Unglncksfallen, bei wclchcn daö Thier nicbt im Schlacht-
hause geschlachtet werden kann, hat sich der Zlciichbeschauer schlcunigft an
Ort und Stelle zu verfügen und eS dort zn untersuchcn. Auch das von
außen in die Stadt eingebrachte Flcisch bat er zu untersuchen, Ge-
sundyeitsscheine auSzuftellen und dafür, wenn eS untcr 50 Pfund sind,
3 kr., und wenn eS uber 50 Pfund sind, 6 kr. anzusprechen (s. Berfugg.
des 0)r. OberamtS vom 8. O5t 1*51, No. 4685).

8 8. Bci aUen Dicnstvcrrichtungen bat den Fleischbeschauer nöthi-
gcnsallS die Polizeimannschaft zn nntcrstüden, welche cr jederzeit hierzu
auffordern kann.

8 II. Hinsichtlich der Zulasiung von Dicb zur Schlachtung im
Schlachthause gelten Grnndsatze nnd Pestimmungen, worüber die amtliche
AuSgabe der Mepgerordnung zu vergleichen Lst.

' 8 17. Den Eigenthümern ist daS Schlacbten von Vieh und die
Derwendung zum hanSlichen Gebrauche oder der Derkaus deS Fleische-
Ln folgenden Fallen gestattet, wo die Zulassung zum Schlachthause xoli-
zeilicd verboten ist:

1) Thicre. die an rein cntz ü nd l i cben Arankbeiten leiden, dürfen
unter der Bedingung deS AuSbluteno geschlacbtet. die entzündeten Thcile
aber musien verlocht werden. DieS gilt namentlich auch für Knochen-
brnche und Verwundnngen, welche berritö zu Entzundung und Wundfieder
gefuhrt baben;

2) bei altem und bci abgemagcrem Dich, wenn daS Fleisch
gesnnd und noch hinretchend nahrbatt tst, namenrlich wo der j 18 dieseS
AbschnitteS nicht zur Gcltung kommt, z B. bei niederen Graden derKno-
chendrüchigkctt odcr Markstusiigkeit dcS RindviehS und der Egelsucht der
Schaafe, so lange keine Wasicrsucht sich eingestcllt hat, bei Zchrfiedern,
wclche nech nicht attzulange gewahrt daben u.s. w.;

3) dci schweren Gcburtcn, Gcbarmuttcrvorsällen u. dergl. der
Äühc;

4) bei drehcndcr ErsticknngS gcfahr in Aolge verschlucktcr frem-
dcr Korpcr, bci Aufblahnng nnd llebcrsiNtcrnng:

5) bci plöyltchcm Tod dnrch Schlagstnß, Dläbsuibt, Erstickunz
durch frcmde Korpcr, die im Schlundc stcckcn blciben, Erdrossclung, Er-
zanfcn u. s. w.

In allen dicscn Fällen ist der Vcrkauf dcS FleischeS den Eigenthü-
mcrn nur dann gcstattct, wenn:

1) cine Bcsichtigung vom Flcischbcschaucr, oder, wo irgcnd thunlich,
vom Tbierarzte voransgegangcn ift; und wcnn

-) von dcr Pelizcibchordc eine schrisiliche Erlaubniß vorliegt. (Er-
laß Gr. MinistertnmS d. Z. vom 4. Angust 1818, No. 5,320. Abs 1, abgc-
druckt im Dcrordnnngöblait dcö U.'Nb. vom Zabrc 1845, No. 31, S.56.
Vgl-anch l. 8 3.)

In den ställcn 4 und 5 wird dic Crlanbniß zmn Dcrkausc nech au-
ßcrdem an dic Bedingnng gcknupst, daß soglclckr nach dcm Tede die
Dauchhohle eröffnct und die Eingcwcide bcrauögcnommen wcrden.

8 18. Untcr keiner Bcdingnng ist rer Dcrkanf und selbst derGe-
uuß dcS FlcischcS in folgendcn ^allcn Zll acstattcn, cr ist vielmchr sowohl
dcm McPgcr alö dcm Eigcntbultlcr dcS DichcS vcrbotcn und polizeilich
zu vrrhittdcrn:

I) bci attcn Formcn und in allcn Zcitränmcn dcr M ilzscu che. Hicr
ist soqar daS Ocffnen dcr nmgestundetttn edcr gctodtctcn Tbicre wegen
dcr Gcsabrlichfcit vrrbotcn. (Ministcrialvcrordnnna vcm 38 ^nli 1*33.
ncbst bcigcsngtcr Bclchrnng dcr Gr. Sanitaiccomnnsiton im Anzciglbl.
dcs Ncck.nlrciscs v. Z <833. No 63, S. 465- 46^. z ^ahin gcborcn:
 
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