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Einwohner=Verzeichniß der Stadt Heidelberg nebst Angabe ihrer Wohnungen und Gewerbe in alphabetischer Ordnung für 1860 und 1861. — Heidelberg, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.2456#0168
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1Ü2

sellcii aufnkhmen, verfaUcn in eine vom Oberamte zu erkennende Strafe
von 5 bis 3t> fl. und die Aufnadme wird für uugiltig erklärt.

3. Nur auf Dorlage dieses Zeugnisses und auf Borlage der Urkunde
üder die Aufnahme als Gesclle erbalten die zum Besuche der Gewerb-
schule verpflichteten Gesellen vom Oberamte eiu Wanderbuch ausgeftellt.

4. Gegen Lehrmeister, welche ihre Verbindlichkcit, Lchriungen zum
Schulbesuche anzuhalten, nicht gehörig erfüllen, hat das Oberamt nach
ven Beftimmungen der tzh 13 und 15 der höchsten Verordnung vom 15.
Mai >834, R.-Bl. No 25, ftrafend einzuschreiten.

(§ 5-8 der Miuisterialverordnung v. Nov. 1840, R.-Bl. No. 37.)

Leifcnsitdtr.

Es ist den Seisensiedern bei 10 fl. Strafe verboten, in der Zeir von
Ostern bis Michaelis mit dem Aussieden des UnschlittS vor Abends 8 Uhr
zu beginnen und cs nach 6 Uhr Morgens vorzunehmen.

Oberamtsbeschluß vom 3l. Mai 1844 und 25. Juni 1845.)

Strlißkn-Ordnung.

1. Das Auswcichcn der Chaisen, Wagcn und Fuhrwerke auf Srra-
sicn nnd öffentlichen Wegen betreffend, ist durch Minifteri.ilcrlaß vom 30.
T czcmber 1834, No. ! 3447 49, verordnct:

1. Zeder Kutschcr oter Fubrmann muß sein Fuhrwerk und Geschirr

so ciiigerichtet haben, daß er seine Pseroe oder sonstcgen Zugthiere in

scincr Gewalt hat, und immer im Stande ist, sie gehörig zu leiten.

2. Es ift daher gänzlich verbotcn, daß sr'ch der Fuhrmann s) von

scinem Zudrwerke eutsernt, odcr b) daß cr sich, ohneZügel und Leitscile

in scmcr Gewalt zu babcn, aus dxn Wagen setzt und die Pserde nur imr

dcm Rilfe oder tcr Pcitschc lciten will, noch c) daß er im Fahren schläst
und sich, um zu schlascn, aus den Wagcn legt und solchen den angespaun-
ren Thicren xreisgibr.

3. Das Iagcn und Galoppiren, das starke Klatschen mil dcr Peitsche,
sowie auch das rasche Vorfahren, besondcrs mit lceren Wagen und bcrg-
abwarrs. ist verbotcn.

4. Wcr mit scinem Fuhrwerk auf offeuer >Ltraße still halt, muß es
stcts w thun, daß er scincn Wagen seitwärts der Straße stcllt und kurch
denselben die Passage nicht gesperrt wird.

5. Wcr in Städten oder Ortschaften still hält und sich von seinem
Zuhrwerke cntscrncn will, muß nebst dem, daß er stinen Wagen scitwarts
der Straße stcllt, zuvor die Pscrde an den Strangen losmachen.

6. Alle Fuhrwcrke ohne Untepschied, scicn cs Güterwagen, Eil-,
Pack- unt Postwagen, Briesposten, Postfubrwcrke, bcsetzte oder unoeseyte
Cbaiscn, beladene oder leere Wägen, die sich einandcr begegnen, insoiern
anders die Beschaffenheit nnd Breite des Weges i'olches geftattet, miissen
gegcncinander zur Hälfte rcchtS auSweichcn, d. h. rechrS aur' dic Scire
dcr Straße oder des Weges einlenken. Ausgenommen hiervon sind:

7. die Gefährtc Seiner Koniglichen Hoheit des Großherzogs unv
allcr höchften fürstlichen Personen des Großherzoglichen Hauses, welchen
jcdes Fuhrwerk nicht dlos zur Hälfte, sondcrn vollkommen rechtS auS-
wcichcn muß.

8. Crlaubt der Platz das Ausweichen zur rechtcn Seite dem Fnhr-
werke nicht, so muß vieses von dem Ändern so geschehen, daß ohne Hin-
derniß und Nachthcil vorbeigefahren werben kann.

9. Lcidet auch dieses die Enge des Wcges nicht, so mnß derjcnige,
wclcher das andere Fuhrwerk zuerst bemcrken kann, an einem schicklichen
PGtze so lange halten, bis solches Äorübfrgefahren ik. Kutscher und
 
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