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Einwohner=Verzeichniß der Stadt Heidelberg nebst Angabe ihrer Wohnungen und Gewerbe in alphabetischer Ordnung für 1860 und 1861. — Heidelberg, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.2456#0174
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der Trödler ihres Bczirkes zu fuhren, dieselben gehörig zu beaufsichtigeu
und wenigstens cinmal im Jahre die Waaren derselben nnd das von ih-
nen ;u fuhrende Verzeichniß zu unterfuchen.

(Verordnug der Gr. KreiSregierung v. 10 Aug. 1853, Verordnungs-
blatt No. 14, Pcrordnung v. 6. März >854, Perordnungsbl. No. 8.)

Die dermalen dahier eoneeffivnirten Trödler und Trödlerinnen heißen:
Callmann Bamberger, Lebrecht Bamberger, Iakob Belag, Eln'abetba Ei-
gendeer Wtw, Schneldcr Johann WiU-elm Fries, Margaretha Kicler,
Samnel Äahn, Tarator Gg. Köhler, Gerson Laz irus, Iok. Oppenheimer,
Salomon Oppenheimer Wtw., Lazarns Riechheimer, Nagelschmied Frieo-
rich Schmidt, Franz Schmidt, Schncider Lndwig Schmidt, Schnhmacher
Peter Schnorr, Schncidcr Wetzel, die Wittwe des Unterpedcllen Hänsler.

Wirthschoftcn.

1. Ohne Staatserlanbniß darf Niemand Wirthschaft treiben, er fei
Eigenthümer oder Pächter des Lokales.

2. Kein Wirth darf die Befugnisse feines Wirthschaftsrechtes über-
schreiten.

3. Die Wirthe müffen sich geaichtcr Gesaße bedienen.

4. Sie durfen in ihrem Haufc keinerlei Unsittlichkeiten dnlden und
haben alle polizeilichen Borschriften ftrcng einz'idaltcn.

5. Den Sonntagöschul- und Christenlehrpflichtigen ist der Besnch der
Wirthshänfer und Tanzböden verbotcn une Wirthe, welche solche in ih«
ren Localen dulden, sind zn bestrafen und ist in WiedcrholungKallen nach
ber höchften Berordn. v. 4. -lpril 185 l, R.-Bl. No. 25, gegen ft'e ein-
zuschreiten. (Regierungserlaß vom 9. Ianuar !855.)

6. Das Kostgeben im Haule und über die Straße an ständige Kost-
nehmer ift nach Erlaß des Gr. StaatsminifteriumS vom 20. Sept. 1848,
No. 2229. anch solchen Leuten gestattct, die nicht Wirthe sind, von sol-
chen dürfen aber Getränke liber die Straße gar nicht verabfolgt werdcn,
wohl aber iin Hause zum Mittag- nnd Nachteffen, sowie selbst zum Por-
mittags- und Abendbrove, wenn die ständigcn Kostnehmer auch im Hausc
der Kostgeber wohnen.

Zahleulotttric.

1) Das Spielcn in auswäirigcn ffahlenlotterien ist verbo-
ten. 2) Uebertreter dieses Perbotcs wccden i.n crsten Falle mit emer
Geldstrafe bis zu acht Gulden oocr einer Gefänqnißstrafe bis zu acht
Tagen und in Wiederholungvtall.cn mii einer Geldstrare von 14 bis
28 Gulden oder einer Gcfangnißstraie von >4 bi> 28 Ta zen bclegt.
,3) Gebilfcn nnd Begünstiger des Spielens. sowie Bcstcher von Lotterie-
zettcln unterliegen der gleichen Strafe. 4f Der Anzeiger crhält als An-
zcigeaebühr die Hälfte der Gcldstrafe, uiiv wcnu blos Gefängnißstrafc
erkannt wird, odcr wen» bei Bcrmögcuolofigkeit des Bcklagtcn dieisteid-
strafe nicht bcibringlich ist, 5 fl aus der Amtskaffe. 5) Bei Umwandlung
der Geld- in Gefangnißstrafe wcrden 24 Srnndcn der leHteren für einen
Gnlden gerechnet. Gegen Solche, welche wegcn Spielens rn answärti-
gen Zahlenlotterien wiederbolt blstratt werden Ulld anf eine nach ihren
Bermögensverhältnissen verdcrbliche Wene wielen, ist in dcm Slrafer-
kenntnissc zug'eich ansziifi'rechen, daß daffelbe an der Gemeindetafel an-
zuschlagen oder in dem Localblatie zn verkünden sei. 7) Ucbriaens ist
qeqen dieselben geeignetenfalls auf den Grirnd des tz 30 dcs Gesetzcs
vom 4. Iuni >808, die Grundverfaffiinq der verschiedencn Stände bctr.,
das dort vorgeschriebene Perfahren eiiiznleiten.

(Ministerialverordnung vom 9. Mai 1855.)
 
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